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1. Januar 2021
Netto-Policen – Das unterschätzte Potenzial für die Versicherungsbranche

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Netto-Policen – Das unterschätzte Potenzial für die Versicherungsbranche

1. Transparenz für den Endkunden

Beim Rechtsanwalt oder Arzt ist es der Endkunde längst gewohnt: Die Beratungsleistung, die der eigentlichen Leistung vorausgeht, wird transparent und separat abgerechnet. Bei der Netto-Police ist dies genauso: Das Versicherungs­produkt selbst und die Vergütung des Vermittlers werden klar voneinander getrennt. Das macht dieses Produkt für den Endkunden sehr transparent.

Aber auch für Vermittler ist der Vertrieb von Netto-Tarifen interessant – dies gilt insbesondere dann, wenn ihnen ein Mitgestaltungsrecht bei der Höhe des zu zahlenden Honorars vonseiten des Versicherers zugestanden wird. Auch sollten sie selbst darüber entscheiden können, ob das Honorar fix oder stattdessen abhängig von der Bewertungssumme der Police abgerechnet werden soll – hier sollten sich Vermittler einfach intensiv mit dem Angebot verschiedener Versicherer auseinandersetzen, die Netto-Produkte anbieten, und ihre Entscheidung für oder gegen ein Produkt davon abhängig machen.

Grundsätzlich ist wichtig zu wissen: Netto-Policen stehen Honorarberatern ebenso offen wie Vermittlern, die sonst auf Provisionsbasis arbeiten. Empfehlenswert ist, diese Produkte einfach einmal für sich im eigenen Portfolio zu testen und herauszufinden, inwiefern sie es ergänzen und bereichern können.

2. Altersvorsorge muss nicht elitär sein – Netto-Policen als Option für Geringverdiener

Viele Verbraucher winken gleich ab, wenn sie Begriffe wie Altersvorsorge und Wohlstandsaufbau hören – gerade dann, wenn sie sich für die Auswahl geeigneter Policen und Produkte kostenpflichtig beraten lassen sollten. Das gilt insbesondere für Jüngere und Geringverdiener. Das aber sollte keineswegs der Fall sein. Gerade Geringverdiener mit wenig finanziellem Spielraum sollten frühzeitig und möglichst effektiv für ihr Alter vorsorgen – dazu gehört vielfach kompetente Beratung durch Experten. Dass diese auch angemessen vergütet werden muss, denken nicht nur die Vermittler selbst, das sehen auch die meisten Endkunden so.

Beides kombinieren und Altersvorsorge „für jedermann“ möglich machen: Auch das kann mit Netto-Policen gut funktionieren. Und zwar dann, wenn der Ver­sicherer Factoring-Verträge anbietet. Diese werden über Finanzdienstleister abgewickelt. Sie machen es möglich, dass der Endkunde die Vergütung über einen längeren Zeitraum in Raten abbezahlt. So profitiert er davon, dass er nicht den vollen Preis auf einmal bezahlen muss (der laut Stiftung Warentest bei bis zu 2.000 Euro liegen kann); gleichzeitig schlägt sich diese stückweise Zahlungsweise nicht auf die Rendite seiner Police nieder, was ebenfalls von Vorteil ist. Diese Faktoren führen dazu, dass Netto-Policen auch für Zielgruppen interessant sind, für die Lebensversicherungen bisher nicht infrage kamen.