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Finanzen
22. Februar 2016
Neue Studie: So frisst die Inflation die Zinsen auf

Neue Studie: So frisst die Inflation die Zinsen auf

Die Deutschen sind Sparweltmeister und vertrauen nach wie vor dem Sparbuch als sicherer Geldanlage. Obwohl sich die Zinssätze seit Jahren kontinuierlich dem Nullzins annähern, ist die Spareinlage immer noch die populärste Anlageform. Dabei reichen die Zinsen längst nicht mehr aus um die Inflation auszugleichen. Selbst beim Tagesgeld wird es laut einer Analyse der DAB Bank mittlerweile knapp.

Die DAB Bank hat die Renditen von Sparbuch, Tagesgeld und Aktien in den vergangenen zehn Jahren untersucht. Demnach erlitten Sparbuchanleger, die Anfang 2006 10.000 Euro auf ein klassisches Sparbuch eingezahlt haben, bis Ende des Jahres 2015 durchschnittlich einen realen Kaufkraftverlust von 814 Euro. Ihre Bankeinlagen hatten somit nach zehn Jahren unter Berücksichtigung der Inflation nur noch einen realen Wert von 9.186 Euro. Das bedeutet einen Verlust von über 8%. In den vergangenen zehn Jahren war die Inflationsrate in neun Jahren höher als der Zinssatz, den Anleger durchschnittlich auf ihren Sparbüchern erhalten haben.

Tagesgeld knapp im Plus

Besser sah es für die Bankkunden aus, die ihr Vermögen auf dem Tagesgeldkonto anlegten. Sie konnten zumindest die Inflation ausgleichen. Bei ihnen standen nach zehn Jahren real betrachtet 10.120 Euro zu Buche. Die Realverzinsung war zumindest in den Jahren von 2006 bis 2010 sowie im Jahr 2015 positiv. Allerdings mussten Tagesgeldanleger auch in vier von zehn Jahren einen Kaufkraftverlust hinnehmen. Um dem vorzubeugen, ist sei wichtig, die Tagesgeldkonditionen genau zu vergleichen. Durchschnittlich bieten deutsche Banken laut der DAB Bank gerade noch 0,1% Zinsen aufs Tagesgeld an.

Aktienplus von 7.064 Euro

Die wesentlich gewinnbringendere Anlageform waren in den letzten zehn Jahren deutsche Aktien. Sie bergen zwar ein deutlich höheres Risikopotenzial als Sparanlagen und Tagesgeldkonten. Mit ihnen ließen sich aber in den letzten zehn Jahren deutlich höhere Renditen erzielen, wodurch sich die Inflationsverluste mehr als ausglichen. Wer zu Anfang des Jahres 2006 10.000 Euro in den DAX investierte, vermehrte sein Kapital bis Ende 2015 unter Berücksichtigung der Inflation real auf 17.064 Euro. Und das trotz der Finanzkrise im Jahr 2008, als die Börsenwerte weltweit stark zurückgingen.

Breit streuen

Die Analyse zeige, dass sich das vermeintlich sichere Sparbuch in den vergangenen Jahren real als Verlustbringer entpuppte. Mit dem Tagesgeld gelang es hingegen zumindest, das Vermögen über die Jahre zu erhalten. Am besten gelang der Vermögensaufbau dagegen mit Aktien. Der aktuelle heftige Kursrückgang an den weltweiten Aktienmärkten zeige aber, dass Aktionäre gute Nerven brauchen. So notiert der DAX aktuell um rund 10% niedriger als noch zu Jahresanfang. Prinzipiell sollten Anleger ihr Vermögen daher breit streuen, denn eine individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung sei der Grundstein, um die eigenen Renditeziele zu erreichen. (mh)