Ein Artikel von Charles Neus, Head of Insurance Business Development bei Schroders
Private Assets sind Vermögenswerte, die nicht öffentlich an den Börsen gehandelt werden. Ihre Anzahl übersteigt die der börsennotierten Anlagen bei Weitem. Vor allem bei der Wachstumsfinanzierung von kleinen und mittelständischen Unternehmen spielen sie eine wichtige Rolle. Aber auch für Anlegerinnen und Anleger sind Private Assets interessant. Sie bieten die Möglichkeit zur unkorrelierten Portfoliodiversifikation und eröffnen die Chance auf langfristig attraktive Renditen bei geringerer Volatilität. Gerade aus diesem Grund ist diese Anlageklasse bei institutionellen Investoren wie Pensionskassen, Versicherungen oder Banken beliebt.
Lange Zeit jedoch blieb der Markt für Private Assets vornehmlich den Großinvestoren vorbehalten. Privatanleger hingegen hatten das Nachsehen. Das änderte sich im Jahr 2015, dem Geburtsjahr des European Long-Term Investment Fund (ELTIF). Vor acht Jahren nämlich schuf die Europäische Union die rechtlichen Grundlagen für das neuartige Investmentvehikel mit dem Ziel, die Investorenbasis für den nachhaltigen Infrastrukturausbau in Europa zu verbreitern. Fortan sollten auch Privatanleger unter bestimmten Bedingungen in entsprechende geschlossene Fonds investieren können. Der Schutz der Kleinanleger stand dabei im Vordergrund. Hierzu wurde die Auflage eines ELTIF an verschiedene Bedingungen geknüpft: transparente Kosten, ein begrenzter Fremdkapitaleinsatz, Depotfähigkeit und hohe Anforderungen an die Fondsmanagerinnen und Fondsmanager in Bezug auf Diversifikation und Art der Investments. Der erhoffte Erfolg allerdings blieb weitgehend aus. In den ersten Jahren nach seiner Einführung fristete das neue Produkt eher ein Schattendasein, wie erst unlängst eine aktuelle Studie des Fondsanalysehauses Scope zum Thema ELTIF konstatierte.
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