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15. September 2022
New Normal in der Assekuranz: Mobilarbeit in der Ausbildung
Young woman with cute funny cat working at home

New Normal in der Assekuranz: Mobilarbeit in der Ausbildung

Die jährliche Ausbildungsumfrage von BWV und AGV zeigt, dass Mobilarbeit bereits in der Ausbildung eine wichtige Rolle spielt. Zudem bilden sich weitere Trends ab, die die Erstausbildung in der Versicherungswirtschaft prägen.

Das Berufsbildungswerk der Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) e. V. und der Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) e. V. haben die Ergebnisse ihrer diesjährigen Ausbildungsumfrage veröffentlicht. In der Befragung geht es hauptsächlich darum, welche Bedeutung der Mobilarbeit in der Ausbildung nach der Pandemie zugeschrieben wird, ob so genannte personale Kompetenzen für Berufseinsteiger wichtiger geworden sind. Gemeint sind die Fähigkeit und die Bereitschaft, sich weiterzuentwickeln und das eigene Berufsleben verantwortlich zu gestalten. Außerdem wurde nach der Ausbildungspraxis in den Vertriebseinheiten gefragt.

Fast 100% bestehen Abschlussprüfung

Der Assekuranz wird für das Jahr 2021 attestiert, sehr gut ausgebildet zu haben. Knapp 90% aller Ausbildungsplätze wurden besetzt, 99% aller Auszubildenden haben die Abschlussprüfung bestanden und 70% der Absolventen erhielten einen Anschlussvertrag. Viele der nicht übernommenen Auszubildenden bleiben in der Branche. Über die Hälfte machen sich laut Befragung im Außendienst selbstständig (§ 84 HGB). Einen unbefristeten Arbeitsvertrag gab es für rund 60% der übernommenen Auszubildenden. Als Hauptgrund für eine Nichtbesetzung von Ausbildungsplätzen wird in der Umfrage eine unzureichende Eignung der Bewerberinnen und Bewerber angegeben. Auf Platz 2 steht hier eine regional schlechte Bewerber-Situation.

Trends im New Normal

Als Trends für die Ausbildung werden ausgemacht:

  • Ein Großteil der Versicherer plant weiterhin, Mobilarbeit einzusetzen. Die entsprechenden Arbeitsmittel werden laut Umfrage dafür zur Verfügung gestellt.
  • Ausbilderinnen und Ausbilder übernehmen dabei wichtige Aufgaben. Damit der New-Work-Trend funktioniert, sind feste Austauschzeiten, eine sehr gute Erreichbarkeit und individuelle Einteilung der mobilen Arbeitsanteile gefordert.
  • Lerninhalte werden allerdings lieber in Präsenzform vermittelt.
Personale Kompetenzen sind gefragt

87% der Befragten geben außerdem an, dass personalen Kompetenzen mehr Bedeutung gegeben wird. Im Recruiting etwa liegt die Kompetenz „Eigeninitiative/-verantwortung“ auf Platz 1. Laut den befragten Unternehmen gilt diese Kompetenz z. B. bei der Mobilarbeit als besonders benötigt und wird daher gestärkt.

So wird die Ausbildungspraxis bewertet

Bei der Ausbildungspraxis in den Vertriebseinheiten wird dem Zusammenspiel zwischen Versicherungsunternehmen und Vertriebseinheiten eine wichtige Rolle zugeschrieben. Bewertet wird es als gut. Mit ein Grund dafür dürfte sein, dass der Vertrieb häufig von finanzieller Unterstützung bei der Qualifizierung der Ausbilderinnen und Ausbilder sowie beim Auswahlverfahren und der Einstellung der Auszubildenden profitiert.

Informationen zur Umfrage

Die Umfrage gehört zu den Bildungsumfragen der Versicherungswirtschaft, erscheint jährlich und präsentiert Standardzahlen und Benchmarks zu aktuellen Trends in der beruflichen Erstausbildung. In diesem Jahr gab es Rückmeldungen von 62 Versicherungsunternehmen bzw. Unternehmensgruppen. Diese repräsentieren 92% der Beschäftigten im Innen- und angestellten Außendienst. Alle Ergebnisse der 19. Ausbildungsumfrage sowie eine Liste der teilnehmenden Unternehmen gibt es unter bildungsumfragen-versicherung.de (lg)

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