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6. Mai 2025
Nordsee: So haben sich Immobilienpreise entwickelt
Nordsee: So haben sich Immobilienpreise entwickelt

Nordsee: So haben sich Immobilienpreise entwickelt

Infolge der Krise am Immobilienmarkt sind auch an der Nordseeküste die Preise in den vergangenen zwei Jahren gesunken. Wie sich die Kaufpreise für Einfamilienhäuser zuletzt entwickelt haben, zeigt eine aktuelle Analyse des Immobilienmaklers VON POLL IMMOBILIEN.

Infolge der geopolitischen und wirtschaftlichen Lage in den vergangenen zwei Jahren haben die Immobilienpreise auch in vielen Regionen an der Nordseeküste gesunken. Doch wie sieht es aktuell aus? Die VON POLL IMMOBILIEN Experten haben die Immobilienpreise für Einfamilienhäuser in den Landkreisen, kreisfreien Städten sowie auf den Halbinseln und Inseln an der Nordseeküste des ersten Quartals 2025 mit dem ersten Quartal 2024 verglichen.

Den Ergebnissen zufolge ist eine Umkehr zu beobachten. „In insgesamt neun der zwölf analysierten Regionen an der Nordseeküste haben die Durchschnittspreise für Häuser im ersten Quartal 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum wieder angezogen – teilweise sogar sehr deutlich um mehr als 10%“, berichtet Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei VON POLL IMMOBILIEN. „Diese Entwicklung zeigt: der Immobilienmarkt hat sich stabilisiert, die Phase der Marktbereinigung scheint vorüber. Für Kaufinteressenten, die ein Haus in einer der begehrten Regionen suchen, ist jetzt der richtige Moment gekommen“, so Ritter weiter.

So würden die Preisabnahmen der vergangenen Jahre nach wie vor attraktive Einstiegschancen bietet. Doch dieses Zeitfenster könnte sich Ritter zufolge bald schließen, zumal aufgrund der stark anziehenden Nachfrage die Immobilienpreise an der Nordseeküste langfristig weiter steigen dürften.

Immobilienpreise auf Nordfriesischen Inseln legen wieder zu

Auch im ersten Quartal 2025 landen die Nordfriesischen Inseln, zu denen neben Föhr und Amrum unter anderem auch Sylt gehört, das Immobilienpreisranking an der Nordseeküste an. Interessenten müssen hier mit rund 12.294 Euro pro Quadratmeter rechnen. Zugleich verzeichnen die Nordfriesischen Inseln mit einer Zunahme um 10,3% auch die höchste Preissteigerung innerhalb des Analysezeitraums.

In Sylt kommt der Quadratmeterpreis für Häuser im Schnitt auf 14.597 Euro. Die dortigen Immobilienpreise haben im ersten Quartal 2025 gegenüber dem ersten Quartal 2024 um 5,3% zugelegt.

„Aktuell sehen wir einen Anstieg bei der Nachfrage, was unter anderem am großen Immobilienangebot auf dem Markt sowie dem Verhandlungsspielraum liegt, den Kaufinteressenten derzeit immer noch haben“, sagt Martin Weiß, Geschäftsstellenleiter bei VON POLL IMMOBILIEN Sylt.

Ostfriesische Inseln mit Preisrückgang

Auf Platz zwei der Rangliste, wenn auch mit einem deutlichen Abstand von über 1.600 Euro pro Quadratmeter finden sich die Ostfriesischen Inseln wie Borkum, Norderney und Juist. Dort lagen die Quadratmeterpreise im ersten Quartal 2025 bei durchschnittlich 8.743 Euro pro Quadratmeter. Die Immobilienpreise sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,9% gesunken. Laut der Analyse ist auf den Ostfriesischen Inseln somit die zweitgrößte Preisabnahme zu beobachten.

Die Entwicklung auf dem Festland

Deutlich niedriger ist das Preisniveau auf dem Festland der Nordseeküste: Im Landkreis Nordfriesland (nur Festland) kommt ein Einfamilienhaus im Schnitt auf 2.563 Euro pro Quadratmeter. Dies bedeutet eine Preiszunahme von 7,4% im Vergleich zum ersten Quartal 2024. Danach folgen die Landkreise Wittmund (nur Festland) mit 2.174 Euro pro Quadratmeter, Dithmarschen mit 2.081 Euro pro Quadratmeter sowie Aurich (nur Festland) mit durchschnittlich 2.038 Euro pro Quadratmeter. Während die Hauspreise in Aurich vom ersten Quartal 2024 zum ersten Quartal 2025 nur um 2,5% angezogen haben, kletterten sie in Dithmarschen um 8,3% und in Wittmund sogar um 9%. Somit weisen Dithmarschen und Wittmund die deutlichsten stärksten Preissteigerungen in der Analyse nach den Nordfriesischen Inseln auf.

„Die Nachfrage hat wieder stark angezogen, wodurch sich auch die Vermarktungsdauer in Ostfriesland verkürzt hat. Diese beträgt aktuell im Schnitt zwischen einem Monat und vier Monaten. Auch die Preise für Wohnimmobilien sind wieder leicht gestiegen. Die Tendenz zeigt weiterhin nach oben, weshalb wir von weiteren Preisanpassungen ausgehen, wenn auch im gemäßigten Bereich“, erklärt Nils Onken, Geschäftsstellenleiter bei VON POLL IMMOBILIEN Aurich, Emden, Norden und Esens.

Preisanpassungen in günstigeren Regionen

Quadratmeterpreise unter der Schwelle von 2.000 Euro gibt es im Landkreis Cuxhaven mit 1.995 Euro, in der kreisfreien Stadt Emden mit 1.942 Euro, im Landkreis Friesland (nur Festland) mit 1.920 Euro sowie in der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven mit 1.912 Euro. Im Landkreis Cuxhaven und der kreisfreien Stadt Emden legten die Preise um 3,2% beziehungsweise 6,9% zu. Im Landkreis Friesland und der kreisfreien Stadt Wilhelmshaven ging es dagegen um 3,6% beziehungsweise 2% nach unten. Den deutlichsten Preisrückgang vom ersten Quartal 2024 zum ersten Quartal 2025 gab es im Landkreis Friesland.

„Seit Ende letzten Jahres ist die Nachfrage nach Immobilien wieder spürbar gestiegen, was sich auch in einer Zunahme der Besichtigungstermine und Transaktionen widerspiegelt. Zu den wertstabilsten Regionen in unserem Gebiet zählen die Kreisstädte Heide und Husum sowie die Lagen direkt an der Nordseeküste wie zum Beispiel Büsum und Sankt Peter-Ording“, berichtet Thorsten Lemcke, Geschäftsstellenleiter bei VON POLL IMMOBILIEN Heide und Husum.

Wo es am günstigsten ist

Die niedrigsten Immobilienpreise im Ranking weisen die kreisfreie Stadt Bremerhaven und der Landkreis Wesermarsch auf. Ein Haus kostete hier im ersten Quartal 2025 im Schnitt 1.884 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise 1.833 Euro pro Quadratmeter. An diesen beiden Standorten entwickelten sich die Immobilienpreise mit 1,3% beziehungsweise 1,9% in den ersten drei Monaten des Jahres 2025 im Vergleich zum Vorjahresquartal moderat nach oben. (tik)

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