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31. August 2020
Offene Immobilienfonds feiern starkes erstes Halbjahr

Offene Immobilienfonds feiern starkes erstes Halbjahr

Offene Immobilienfonds haben im ersten Halbjahr 2020 nicht nur einen positiven Wertzuwachs erzielt, sondern auch hohe Nettomittelzuflüsse verbucht. Das zeigt eine aktuelle Marktauswertung der Ratingagentur Scope. Der Ausblick für das Gesamtjahr fällt dennoch verhalten aus.

Die Ratingagentur Scope hat die Wertentwicklung und Mittelzuflüsse von 16 offenen Immobilienpublikumsfonds unter die Lupe genommen. Laut der Analyse verzeichneten die Fonds im ersten Halbjahr 2020 im Durchschnitt einen Wertzuwachs von +0,9%. Zudem sammelten offene Immobilienfonds hohe Summen bei den Anlegern ein. Der Nettomittelzufluss betrug von Anfang Januar bis Ende Juni 2020 rund 4,4 Mrd. Euro.

Corona-Krise macht sich dennoch bemerkbar

Die Corona-Krise machte sich allerdings auch bei offenen Immobilienfonds bemerkbar. So entfiel der mit Abstand größte Teil der Nettozuflüsse auf die Monate Januar und Februar. Die beiden Monate weisen Nettomittelzuflüsse in Höhe von insgesamt rund 3 Mrd. Euro aus. In den vier Monaten danach waren es nur noch 1,4 Mrd. Euro. Immerhin flossen aber auch in diesem Zeitraum mehr Anlegergelder in die Fonds hinein als heraus.

Das sind die Spitzenreiter

Den höchsten Zufluss im ersten Halbjahr 2020 verzeichnete mit 572 Mio. Euro der hausInvest, gefolgt vom grundbesitz europa mit 562 Mio. Euro und dem UniImmo: Europa mit 514 Mio. Euro. Die drei Fonds vereinen damit rund 38% der Nettomittelzuflüsse des ersten Halbjahres 2020 auf sich. Bei der Performance sicherte sich der UBS (D) Euroinvest Immobilien mit einem Plus 3,2% die Spitzenposition, gefolgt vom FOKUS WOHNEN DEUTSCHLAND (+2,5%) sowie vom LEADING CITIES INVEST (+1,5%). Über ein Jahr betrachtet beträgt die Performance der 16 analysierten Fonds zum 30.06.2020 im Durchschnitt 2,4%. Ein Jahr zuvor lag der Wert noch einen Prozentpunkt höher.

Verhaltener Ausblick

Während sich die Kapitalmärkte im zweiten Quartal von den massiven Verlusten im Zuge der Covid-19-Krise deutlich erholten, bekommen die offenen Immobilienfonds laut Scope die Auswirkungen der Krise auf Mietverträge und Immobilienpreise erst sukzessive zu spüren. Das genaue Ausmaß werde sich erst in den kommenden Quartalen bemessen lassen. Einige Fonds bekommen den Experten zufolge die Auswirkungen der Krise aber bereits auf der Einnahmeseite zu spüren – und müssen zum Teil auch Anpassungen der Immobilienbewertungen hinnehmen. Besonders das Hotelsegment und der Einzelhandel leiden demnach stark. Bis zum Jahresende rechnet Scope mit einer durchschnittlichen Rendite der Fonds zwischen 1,5 bis 2%. Einzelne Fonds könnten dabei durchaus negative Renditen ausweisen. (mh)

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