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19. Juni 2019
Pfingstunwetter richten immense Schäden an

Pfingstunwetter richten immense Schäden an

Die Unwetter Frank, Jörn & Co., die rund um Pfingsten wüteten, haben nahezu 250.000 versicherte Schäden verursacht. So lautet die vorläufige Bilanz des GDV, in die mehrere Tiefs einflossen, die zwischen dem 3. und 12. Juni über Teile Deutschlands hinweggezogen waren. Die Versicherer zahlten rund 650 Mio. Euro.

Die Unwetterserie rund um Pfingsten hat für nahezu 250.000 versicherte Schäden gesorgt. Dies geht aus einer ersten vorläufigen Schätzung des Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. In die Bilanz des GDV flossen mehrere aufeinanderfolgende Tiefs ein, die zwischen dem 3. und 12. Juni über Teile Deutschlands hinweggefegt waren. Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg hinweg.

Versicherer zahlen über eine halbe Milliarde Euro

Insgesamt erhalten die Versicherten für die entstandenen Schäden Leistungen von rund 650 Mio. Euro von den Gesellschaften. Wie der GDV weiter mitteilt, entfallen davon 350 Mio. Euro auf Reparaturen oder den Ersatz von etwa 125.000 kaskoversicherten Fahrzeugen. Die 120.000 Schäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben schlagen mit 300 Mio. Euro zu Buche: rund 260 Mio. Euro für Sturm- und Hagelschäden und 40 Mio. Euro für Starkregen.

Der GDV zieht den Vergleich mit 2018: So weise die Statistik für das gesamte vergangene Jahr 2,6 Mrd. Euro für Naturgefahrenschäden an Häusern, Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben aus. Die Zahlen für Kraftfahrzeuge liegen noch nicht vor.

Frank, Jörn und Klaus wüteten

Am 3. Juni hatte die Gewitterfront „Frank“ insbesondere über Niedersachsen und Hessen gewütet und Starkregen, Sturm, Hagel und Blitzeinschläge im Gepäck. Am Pfingstmontag suchte Tief „Jörn“ die Gebiete vom Allgäu über Oberbayern bis nach Sachsen heim und zerstörte mit golfballgroßen Hagelkörnern Autos, Hausdächer, Fenster und Fassaden. Außerdem setzte extremer Regen die Häuser unter Wasser: In einer Stunde gingen teilweise über 50 l/m2 nieder. Deutschlandweit sind es im Schnitt für ein ganzes Jahr knapp 800 l/m2 – rund 67 Liter im Monat. Schließlich zog Sturm „Klaus“ am 12. Juni mit Windböen von bis zu 120 km/h über Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg hinweg.

Nur ein Teil der Schäden war versichert

Laut GDV waren nicht alle Schäden versichert. „Zwar sind drei Viertel aller Autos gegen Schäden durch Naturgefahren versichert. Dagegen fehlt bei mehr als jedem zweiten Wohnhaus in Deutschland der Schutz gegen Starkregen und Hochwasser“, erklärt GDV-Geschäftsführer Bernhard Gause. Lücken zeigt der Versicherungsschutz in der Regel bei zehn oder gar zwanzig Jahre alten Gebäude- und Hausratpolicen. Diese würden allein Sturm, Hagel und Blitz absichern. Die Versicherer raten Hausbesitzern, ihren Vertrag zu prüfen und um eine Naturgefahren- oder Elementarschadenversicherung zu erweitern. Sie übernimmt die Kosten für das Abpumpen und die Trockenlegung sowie – falls erforderlich – auch für den Abriss und Wiederaufbau des Hauses. (tk)

Bild: © Brian Jackson – stock.adobe.com