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8. Juni 2022
PKV: Fast jeder zweite Bundesbürger ist privatversichert
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PKV: Fast jeder zweite Bundesbürger ist privatversichert

Der Verband der Privaten Krankenversicherung hat im Zuge seiner Jahrestagung Bilanz für das Jahr 2021 gezogen. Sowohl die Zahl an Versicherungen als auch Einnahmen und Leistungen sind weiter angestiegen. Besonders positiv dabei ist die Entwicklung in der betrieblichen Krankenversicherung.

Im vergangenen Jahr ist die private Krankenversicherung nach Angaben des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) erneut gewachsen. Die Gesamtzahl an Versicherungen stieg um fast eine Million auf 37,1 Millionen Versicherungen. Damit ist fast jeder zweite Bundesbürger privatversichert. Besonders die Zahl der Zusatzversicherungen stieg mit 3,5% auf insgesamt 28,4 Millionen deutlich. „Der Trend ist demnach ungebremst: Immer mehr Menschen wollen die private Vorsorge nutzen, um den Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) aufzustocken“, kommentiert Ralf Kantak, Vorsitzender des PKV-Verbands die Entwicklung. Auch die Dynamik in der Vollversicherung verlief 2021 positiv.

Wanderbewegungen zugunsten der PKV

Das vierte Jahr in Folge wechselten zudem mehr Menschen aus der gesetzlichen Krankenversicherung in die private Krankenversicherung als umgekehrt. Im Saldo ergab sich ein Plus von 23.600 Versicherten zugunsten der privaten Krankenversicherung, nachdem 2020 das Saldo ein Plus in Höhe von 20.200 Versicherten betragen hatte. Der Versichertenbestand in der Vollversicherung blieb weitgehend stabil. Nach Abzug der Sterbefälle belief sich die Anzahl an Vollversicherten im vergangenen Jahr auf 8,7 Millionen Versicherte, laut PKV ein leichtes Minus von 0,1%.

Entwicklung der Einnahmen und Leistungen

Nach den Versicherungszahlen sind auch die Beitragseinnahmen in der Kranken- und Pflegeversicherung 2021 laut PKV-Bericht gewachsen. Sie erhöhten sich innerhalb eines Jahres insgesamt um 5,7% auf 45,4 Mrd. Euro. Davon entfallen knapp 41 Mrd. Euro (plus 5,9%) auf die Krankenversicherung sowie 4,4 Mrd. Euro (plus 4,6%) auf die private Pflegepflichtversicherung.

Die Versicherungsleistungen stiegen 2021 auch pandemiebedingt um 3,3% auf 31,8 Mrd. Euro. Auf die Krankenversicherung entfallen davon 29,7 Mrd. Euro (plus 2,4%), auf die Pflegeversicherung 2,1 Mrd. Euro (plus 17,9%). In diesen Daten zeigen sich neben den gestiegenen Leistungsausgaben auch die Kosten der coronabedingten Zusatzausgaben, wie zum Beispiel der Pflegerettungsschirm.

Die pandemiebedingten Zusatzaufwendungen der privaten Krankenversicherer infolge gesetzlicher Rettungsschirme und Hygienepauschalen belaufen sich nach Angaben des PKV-Verbands seit 2020 mittlerweile auf insgesamt ca. 2,8 Mrd. Euro.

Erfolgsmodell betriebliche Krankenversicherung
PKV: Fast jeder zweite Bundesbürger ist privatversichert

Unterdessen verzeichnete die betriebliche Krankenversicherung (bKV) auch 2021 ein starkes Wachstum. 18.200 Unternehmen in Deutschland bieten ihren Mitarbeitern mittlerweile eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte bKV. Das entspricht einem Wachstum von 38,9% gegenüber dem Jahr 2020. Die Zahl der Beschäftigten, die von einer bKV profitieren, stieg nach Angaben des PKV-Verbands sogar um 54% von 1,02 Millionen (2020) auf 1,58 Millionen Personen (2021) an. (as)

Lesen Sie auch das exklusive AssCompact-Interview mit PKV-Verbandsdirektor Dr. Florian Reuther: „PKV: Betriebliche Versicherungen als ergänzende Säule“

Bild: © Worawut – stock.adobe.com