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16. Juni 2021
PKV zwischen Beitragsanpassungen, Rekordwachstum und Budgettarifen

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PKV zwischen Beitragsanpassungen, Rekordwachstum und Budgettarifen

Transformation vom Kostenerstatter zum Gesundheitsdienstleister

Aber: Die Versicherer arbeiten laut Assekurata auch weiterhin stark daran, sich vom reinen Kostenerstatter zum Gesundheitsdienstleister zu transformieren. Dieser Entwicklung sei natürlich auch der durch Corona ausgelöste Digitalisierungsschub förderlich gewesen. Deutliche Luft nach oben gibt es diesbezüglich laut Assekurata-Geschäftsführer Dr. Reiner Will aber noch in der Bekanntmachung der einzelnen Services unter den Kunden. Die PKV müsse auf diesem Feld Mitinitiator und Innovator sein, so Will, der als aktuelles Beispiel ein Impfzertifikat nannte, das nun in einer App hinterlegt werden könne, sodass jeder den Nachweis seiner Corona-Impfung immer griffbereit dabeihabe. Anhand solcher Beispiele könne die Branche die Massenaufmerksamkeit für ihre Gesundheitsdienstleistungen vonseiten ihrer Versicherten bekommen.

Des Weiteren hat Assekurata untersucht, dass der Tarifwechsel in der PKV kein Massenphänomen ist und die Honorarberatung hier kaum eine Rolle spielt. Der Anteil der Vollversicherten, die bereits den Tarif oder Selbstbehalt gewechselt haben, hat sich seit 2016 im Assekurata-Durchschnitt kaum verändert – knapp zwei Drittel der Tarifwechsel werden über den Vermittler durchgeführt, lediglich 6% über externe Honorarberater. Hier zeige sich, dass persönliche Ansprechpartner eine hohe Bedeutung hätten, dass die persönliche Betreuung und Beratung einen wesentlichen Einfluss auf die Kundenzufriedenheit ausübe. Kunden, die einen Tarifwechsel über Honorarberater vornähmen, zeigten auch eine höhere Bereitschaft zur (theoretischen) Rückkehr in die GKV, so Assekurata.

Ausblick: Beitragsanpassungsdruck und Budgettarife

Und wie steht es um den Blick in die Zukunft? „Bereits zu Beginn des Jahres hatten die Gesellschaften die Beträge in der Vollversicherung marktweit so stark angepasst wie seit 2010 nicht mehr“, erklärt Gerhard Reichl. Im Durchschnitt der von Assekurata gerateten Krankenversicherer erhöhten sich die Bestandsbeiträge im Beihilfesegment um 5,7% und im Nicht-Beihilfebereich um 7,7%. „Nachhaltige Ruhe an der Beitragsfront ist vorerst nicht in Sicht, schon allein aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase, die auch in den kommenden Jahren durch weitere Rechnungszinsabsenkungen für Beitragsanpassungen sorgen dürfte“, mahnt Dr. Reiner Will. Für 2021 erwartet Assekurata in der Vollversicherung keine wesentlichen Veränderungen beim Personenwachstum, geht aufgrund der durchgeführten Beitragsanpassungen jedoch von einem erneuten Rekordbeitragszuwachs von erstmals über 2 Mrd. Euro aus. Auch ertragsseitig dürfte 2021 deshalb ein positives Jahr für die Branche werden. Wachstumspotenzial sieht Assekurata auch in den Budgettarifen der betrieblichen Krankenversicherung, die sich zunehmender Beliebtheit erfreuen. Die ersten Budgettarife hatte die ALH Gruppe im August 2018 auf den Markt gebracht, gut ein Jahr später gefolgt von der Gothaer (September 2019), der Continentale im November 2020 sowie der Allianz und der Barmenia, die kurz nacheinander im April und Mai 2021 ihre Budgettarife präsentierten. Jüngstes Mitglied im Kreis der Budgettarifanbieter ist die SDK, die ihre Budgettarife im Juli 2021 ganz frisch dem Markt vorstellt.

Interessenten können den Bericht für die Krankenversicherung nebst einer begleitenden Videopräsentation auf der Internetseite www.assekurata.de erwerben. (ad)

Bild: © Marco2811 – stock.adobe.com

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