Interview mit Fiona Jasmut, Gründerin und CSO von KassenKompass und Zweitplatzierte beim Jungmakler Award 2025
Hi, Fiona, erklär‘ doch bitte kurz, wie und warum du Maklerin geworden bist.
Ich habe ursprünglich Vollzeit bei einem Berliner FinTech gearbeitet und nebenbei als Maklerin bei TauRes angefangen. Ich war in meinem Umfeld immer die Einzige, die sich mit Finanzen und Versicherungen auskannte, und wollte mein Wissen weitergeben. Bei meiner Arbeit habe ich gemerkt, dass es kein gutes Tool gibt, um gesetzliche Krankenkassen wirklich fair zu vergleichen – also zu sehen, wann sich ein Bonusprogramm lohnt und wann nicht. So entstand die Idee zum KassenKompass.
Gemeinsam mit meinem Mitgründer Ole Walkenhorst haben wir ein System entwickelt, das Kundinnen und Kunden hilft, die für sie beste gesetzliche Krankenkasse zu finden – individuell nach Bedarf, Bonusprogrammen und Leistungen. Daraus hat sich dann ganz natürlich der Schritt in die Selbstständigkeit ergeben.
Du hast selbst gesagt, der Strukturvertrieb war eine gute Schule – aber es war auch die beste Entscheidung, wieder rauszugehen. Warum?
Ich wollte schon als Kind Unternehmerin sein. Im Strukturvertrieb habe ich viel gelernt, aber irgendwann war klar: Ich möchte nicht mehr Zeit gegen Geld tauschen. Ich wollte etwas schaffen, das skalierbar ist – ein Produkt, das echten Mehrwert bietet und über mich hinaus funktioniert. Außerdem wollte ich meine Zeit frei einteilen können, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Das war der Punkt, an dem ich gesagt habe: Jetzt mache ich mein eigenes Ding.
Was ist die Idee hinter KassenKompass?
KassenKompass vergleicht alle gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland – auf Basis individueller Präferenzen. Unser Ziel ist, dass Kundinnen und Kunden innerhalb von drei Minuten die für sie passende Krankenkasse finden und direkt wechseln können. Dabei geht es nicht nur um Beiträge, sondern um Zusatzleistungen: etwa 300 Euro für Fitness, 200 Euro für Altersvorsorge oder 1.500 Euro für Schwangerschaftsleistungen.
Maklerinnen und Makler können das Tool ebenfalls nutzen. Sie erhalten ihren eigenen Empfehlungslink, den sie in Social Media oder auf ihrer Website teilen können. Wenn ihre Kundinnen und Kunden über diesen Link wechseln, entsteht ein echter Mehrwert: Im Schnitt lassen sich 200 bis 700 Euro im Jahr einsparen – Budget, das dann etwa in eine BU oder Zusatzversicherung fließen kann. Das ist ein Türöffner für die Beratung.
Du sprichst häufig davon, dass die GKV unterschätzt wird. Warum ist das Thema so wichtig für Maklerinnen und Makler?
Weil 90% der Deutschen gesetzlich versichert sind. Viele Makler konzentrieren sich auf die PKV, aber wer wirklich ganzheitlich berät, darf die GKV nicht ignorieren. Es geht nicht darum, 100 Euro Provision zu verdienen, sondern darum, neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Oft ist der Einstieg über die GKV der Beginn einer langfristigen Beratung – von der Zusatzversicherung bis zur Altersvorsorge. Ich glaube, die Zukunft liegt in der Kombination aus GKV und gezielter Zusatzabsicherung.
Seite 1 Platz 2 beim Jungmakler Award: Die GKV-Meisterin im Interview
Seite 2 Ihr wart mit KassenKompass auch bei „Die Höhle der Löwen“. Wie war es für euch, euer Unternehmen so im Fernsehen zu präsentieren?
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