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18. Januar 2022
Preisrallye am Wohnungsmarkt erfasst auch kleinere Großstädte
Preisrallye am Wohnungsmarkt erfasst auch kleinere Städte

Preisrallye am Wohnungsmarkt erfasst auch kleinere Großstädte

Die Preisexplosion für Eigentumswohnungen hat hierzulande nun auch kleinere Städte erreicht, in denen die eigenen vier Wände bislang noch vergleichsweise bezahlbar waren. Dies zeigt ein Vorjahresvergleich der Angebotspreise von Bestandswohnungen in 78 deutschen Großstädten von immowelt.

Die Mietpreisrallye bei Eigentumswohnungen ist inzwischen auch in kleineren Großstädten hierzulande angekommen, wo das Eigenheim zuletzt noch vergleichweise bezahlbar war. Dies hat das Immobilienportal immowelt ermittelt. Beleuchtet wurden die Angebotspreise von Bestandswohnungen mit 40 bis 120 m2 in 78 deutschen Großstädten. In 63 davon haben die Preise von 2020 auf 2021 um 10% oder mehr zugelegt.

Preise in Städten der zweiten Reihe schnellen in die Höhe

Die prozentual stärksten Preiszuwächse im vergangenen Jahr sind in Städten zu verzeichnen, die bislang nicht gerade als Immobilienhotspots gelten. In Ostdeutschland sind dies beispielsweise Erfurt, Rostock und Leipzig. So legte der Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen in Erfurt innerhalb eines Jahres um 31% auf 2.610 Euro zu. In Rostock stieg er um 23% auf 3.500 Euro, in Leipzig um 21% auf 2.610 Euro.

Auch in etlichen Städten Nordrhein-Westfalens haben sich Eigentumswohnungen gegenüber dem Jahr 2020 deutlich verteuert: So kletterte der Preis in Leverkusen um 29% (3.030 Euro), in Remscheid um 26% (1.830 Euro). Um jeweils 24% legten die Preise in Duisburg (1.610 Euro) sowie in Dortmund (2.190 Euro) zu.

Insgesamt hat die Auswertung von immowelt 13 Städte ergeben, in denen das mittlere Preisniveau im Vergleich zum Vorjahr um 20% oder mehr gestiegen ist. Mit Ausnahme von Dortmund und Leipzig zählt keine dieser 13 Städte mehr als 500.000 Einwohner. Die Preisrallye für Immobilieneigentum hat also auch die Städte abseits der Hotspots erfasst.

Investoren nehmen zweite Reihe ins Visier

Als mögliche Gründe für diese Entwicklung führt immowelt mehrere an: Aufgrund sehr hoher Preise in den Metropolen richten Investoren ihren Blick nun auf Städte in der zweiten Reihe, die wegen günstigerer Kaufpreise noch akzeptable Renditen versprechen. Privatkäufer, die sich eine Eigentumswohnung anschaffen möchten, wollen angesichts des noch vergleichsweise günstigen Angebots möglichst schnell zuschlagen und treiben so die Nachfrage weiter nach oben. Darüber hinaus haben Immobilien infolge der Corona-Pandemie als krisenfeste Anlagen weiter an Beliebtheit zugenommen. All diese Gründe machen Wohneigentum begehrt und befeuern die Preise.

Wo gibt es noch erschwingliche Immobilien?

Die preiswertesten Städte der Untersuchung finden sich tendenziell in strukturschwachen Orten. Doch auch hier sind inzwischen zweistellige prozentuale Preissprünge zu beobachten. In Chemnitz stieg der mittlere Angebotspreis um 15% (1.260 Euro), in Gelsenkirchen um 17% (1.370 Euro) und in Bremerhaven um 12% (1.400 Euro).

Als relativ preisstabil erweist sich der Immobilienmarkt lediglich in drei Städten, denn hier legten die Angebotspreise um weniger als 5% zu: Göttingen, Reutlingen und Lübeck. Dies entspricht in etwa der Inflationsrate im gleichen Zeitraum.

München, Frankfurt und Hamburg nach wie vor das teuerste Pflaster

Die teuerste Stadt Deutschlands bleibt die bayerische Landeshauptstadt München. Hier verteuerte sich der Quadratmeter nach einem Anstieg von 12% auf 8.610 Euro. Es folgt Frankfurt am Main, wo Eigentumswohnungen im Median für 5.960 Euro pro Quadratmeter zu haben sind – und damit für 17% mehr als 2020. In Hamburg driftete das Preisniveau ebenfalls nochmals nach oben. Der mittlere Preis für Eigentumswohnungen stieg um 19% auf 5.700 Euro pro Quadratmeter. Berlin bleibt laut immowelt-Auswertung für eine Hauptstadt vergleichsweise günstig: Hier müssen Wohnungskäufer 4.700 Euro im Median pro Quadratmeter berappen. Gegenüber dem Jahr 2020 bedeutet dies einen eher moderaten Anstieg von 6%.

Weitere Informationen zur Auswertung finden Sie hier.

Bild: © Andrii Yalanskyi – stock.adobe.com