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24. Juli 2023
Private Altersvorsorge: Diese nachhaltigen Fondspolicen sind top
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Private Altersvorsorge: Diese nachhaltigen Fondspolicen sind top

Die Nachhaltigkeitsqualität von Fondspolicen hat sich weiter verbessert, doch es bleibt Luft nach oben. Das ist das Ergebnis des „Fondspolicenreport Nachhaltigkeit“ von Smart Asset Management Service und dem Institut für Vermögensaufbau. Das Angebot an Einzelfonds hat sich zwar erweitert, zugleich aber gibt es bei den Tarifrestriktionen große Unterschiede.

Der Markt für fondsgebundene Vorsorgelösungen für die private Altersvorsorge ist vielfältig. Viele Produktgeber tummeln sich darauf mit entsprechend unterschiedlichen Tarifkonstellationen. Zugleich gewinnt in der privaten Altersvorsorge der Wunsch nach stärker nachhaltig orientierten Fondspolicen an Bedeutung. Sie kombinieren die Eigenschaften eines traditionellen Vorsorgeprodukts mit einer nachhaltigen Anlagestrategie, die Investments im Bereich Klima- und Umweltschutz, Menschen- oder Arbeitnehmerrechte oder Compliance tätigt.

Und die Nachhaltigkeitsqualität von fondsgebundenen privaten Rentenversicherungen hat sich weiter verbessert. Das ist das zentrale Ergebnis des dritten „Fondspolicenreport Nachhaltigkeit“, den die Beratung Smart Asset Management Service (sam) gemeinsam mit dem Institut für Vermögensaufbau (IVA) veröffentlicht hat. Dennoch bleibt bei den Vorsorgelösungen mit Nachhaltigkeitsanspruch Luft nach oben, konstatiert der Bericht.

So wurde getestet

Doch wie wurde überhaupt beim komplexen Nachhaltigkeitsthema getestet? „Wir haben alle relevanten Einzelfonds dem ESG-Konsensrating des IVA unterzogen. Dieses Rating basiert auf Bewertungen der in den Fonds tatsächlich enthaltenen Titel. Da verschiedene ESG-Rater unterschiedliche Meinungen haben, was nachhaltig ist, bewertet das IVA die Portfolios anhand von drei hochwertigen ganzheitlichen ESG-Ratings und bekommt so eine Konsensmeinung“, erklärt IVA-Vorstand Dr. Dirk Rathjen.

Das weitere Vorgehen für die Auswertung basiere auf der sogenannten Strategischen Asset Allokation. Hierfür kam laut Report unter anderem die Analysemethode „Maximum Drawdown Optimization“ (MDDO) zum Einsatz. Das Besondere daran ist, dass das Risiko nicht – wie am Markt sonst üblich – mit Volatilität gleichgesetzt wird, sondern mit dem maximalen Kursverlust innerhalb des vergangenen Jahres. Nach diesem Vorgehen wurden insgesamt 21 Tarife betrachtet.

Licht und Schatten bei nachhaltigen Einzelfonds

Basis einer Fondspolice sind einzelne Fonds. Und hier resümiert der Report, dass sich das Angebot an Einzelfonds im Vergleich zum Vorjahr erneut vergrößert hat. Einige Versicherer hätten auch die Abdeckung der Asset-Klassen deutlich verbessert. Allerdings, so monieren die Analysten, bestehen in der Breite des Angebotes weiterhin teils große Lücken in wichtigen Anlageklassen, die für die Erstellung eines soliden und breit diversifizierten Portfolios notwendig wären.

„Die Investmentqualität in der Breite hat noch viel Luft nach oben. Versicherer sind gut beraten, ihr Einzelfondsangebot zum Beispiel nach Abdeckung der Asset-Klassen zu überprüfen und zu verbessern“, betont Dr. Dirk Rathjen.

Diese Tarife liefern die besten Ergebnisse

Und welche Tarife schneiden nun besonders gut ab? Top-Ratings erhielten die Tarife der Liechtenstein Life („yourlife netto plus“) und der Swiss Life („Investo“). Ebenfalls sehr gute Ergebnisse mit der Bewertung „Best-Rating“ erreichen die Tarife der Standard Life („Maxxellence Invest“), Alte Leipziger („FR10“), HDI („CleverInvest“), Zurich („Vorsorgeinvest Spezial“), LV1871 („Mein Plan“), Helvetia („CleVesto Select“), ERGO („Rente Balance“), Stuttgarter („performance+“) und InterRisk („Iris“).

Große Unterschiede bei den Tarifrestriktionen

Daneben nennt der aktuelle Report noch weitere Ergebnisdetails. So würden bei den jeweiligen Fondspolicen die Unterschiede zwischen den Tarifen bei erwartbaren Renditen und Verlustrisiken stark vom jeweiligen Kundenprofil abhängen. Die Analysten führen das auf die jeweiligen Stärken und Schwächen der einzelnen Versicherer in Bezug auf die Abdeckung der zur Portfoliokonstruktion sinnvollen Anlageklassen zurück.

Nach wie vor konstatiert die Analyse auch große Unterschiede bei den Tarifrestriktionen wie der maximal anwählbaren Anzahl von Einzelfonds und der Mindestinvestitionsquote pro Fonds. „Insgesamt bieten elf der 21 untersuchten Tarife ein qualitativ und quantitativ gutes bis sehr gutes Angebot an Einzelfonds. Auch wenn es im Angebot nachhaltiger Fondspaletten in Fondspolicen noch viel Nachholpotenzial gibt, können für Kunden, die Wert auf nachhaltige Investments im Rahmen ihrer Altersvorsorge legen, bei vielen Versicherern dennoch solide Portfolios gebildet und angeboten werden“, fasst Thorsten Dorn, Geschäftsführer bei sam, zusammen.

Der vollständige Report mit allen ausführlichen Analysen und den jeweiligen tarifspezifischen Portfolios ist hier kostenpflichtig bestellbar. (as)

Bild: © luciano – stock.adobe.com