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7. Februar 2023
PropTech-Sektor: Aufwärtstrend 2022 vorerst gestoppt

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PropTech-Sektor: Aufwärtstrend 2022 vorerst gestoppt

Kaum Frauen in der Geschäftsführung

Auch zur Zahl der Beschäftigten enthält der Bericht Informationen. So haben mehr als zwei Drittel aller deutschen PropTech-Start-ups bis zu zehn Mitarbeitende. Immerhin 7,4% haben 50 oder mehr Beschäftigte. Was die Positionen der Geschäftsführer angeht, ist der Großteil männlich besetzt. Der Frauenanteil beträgt hier nicht einmal 10% und ist damit sehr niedrig.

Zur Entwicklung des Investitionsvolumens

Laut blackprint brachte das Jahr 2022 erneut einen Rekord: Ende 2022 belief sich das Investitionsvolumen für deutsche PropTechs auf 767,3 Mio. Euro. Gegenüber der Gesamtsumme des voherigen Jahres mit 502,4 Mio. Euro bedeutet dies eine Steigerung um 52,7%. Im Jahr 2022 wurden demnach knapp so viel in deutsche Bau- und Immobilien-Start-ups investiert wie in den Jahren 2021 und 2020 zusammen.

Wie der Bericht aber auch zeigt, haben die Krisen 2022 aber offenbar zu mehr Unsicherheit bei Investoren geführt. So wurden in der zweiten Jahreshälfte 2022 verhältnismäßig geringe 146,3 Mio. Euro investiert, während n allein im ersten Halbjahr über 621 Mio. Wagniskapital zur Verfügung gestellt wurden.

Lukas Linn, Autor des Berichts und bei blackprint Experte für den Bereich Venture Capitel sagt: „2022 lässt sich für deutsche PropTechs symbolisch in zwei Extreme teilen: Rekorde und Euphorie vor Ausbruch der Krisen, Starre und Ungewissheit danach. Einerseits ist noch nie so viel Venture Capital in PropTechs investiert worden. Allein fünf deutsche Immobilien-Start-ups haben mehr Geld eingesammelt als alle PropTechs 2021 zusammen. Andererseits lässt sich die starke Unsicherheit der Investoren im Jahresverlauf gut abbilden: Weniger als 20% des gesamten Finanzierungsvolumens wurde in der zweiten Jahreshälfte investiert.“ Auch der deutliche Rückgang der Finanzierungsrunden-Anzahl zeige die Folgen, die der Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Inflation und steigende Zinsen, die Lieferengpässe sowie die hohen Gas- und Energiepreise in der Immobilien- bzw. Investmentwelt hinterlassen hätten, so Linn weiter.

Künftig wohl weitere Konsolidierung im PropTech-Sektor

Trotz einer gestiegenen Zahl an PropTech-Start-ups und einem hohen Finanzierungsvolumen hat sich dem blackprint-Report ist der Aufwärtstrend des Sektors ab dem zweiten Quartal 2022 vorerst zum Stoppen gekommen. Sarah Schlesinger, Managing Partner bei blackprint, geht davon aus, dass sich die Konsolidierung im PropTech-Sektor fortsetzen wird, vorerst verstärkt durch die Krisen-Schockstarre bei Auftraggebern und Investoren. Die Wagniskapitaltöpfe seien aber noch voll, andere werden gerade über großzügiges Fundraising neu befüllt. „Die Krise wird nochmals deutlicher aufzeigen, wo besondere Rendite- und Disruptionspotenziale liegen. Weder die Wohnungsbaufrage noch die nach energetischer Sanierung, mehr Energieeffizienz oder Klima-Resilienz der gebauten Welt können ohne Innovationen gelöst werden. PropTechs werden ein großer Teil der Lösung sein“, so Schlesinger.

Mehr Infos zum blackprint-Report unter blackprint.de.

Bild: © cherrus – stock.adobe.com

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