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4. Mai 2023
Rezession in Europa: Kommt sie oder kommt sie nicht?

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Rezession in Europa: Kommt sie oder kommt sie nicht?

Unter dem Motto „Wohlstand sichern in einer volatilen Welt“ fand diese Woche die zweite Investmentkonferenz des französischen Vermögensverwalters Amundi statt. Die Amundi-Experten beschäftigten sich auch mit der Frage einer wirtschaftlichen Rezession und geopolitischen Risiken.

Portfoliomanager, Anlageberater und allgemein Dienstleister in der Investmentbranche sind momentan wohl nur schwer zu beneiden. Denn die Märkte entwickeln sich derzeit häufig unvorhersehbar, sind dementsprechend schwer zu lesen. In solch einem volatilen Umfeld sind Anlageentscheidungen schwierig zu treffen. Und genau unter diesem Motto fand am Mittwoch, 03.05.2023, die zweite Investmentkonferenz von Amundi statt: „Wohlstand sichern in einer volatilen Welt“.

Mehrere Experten des französischen Vermögensverwalters versuchten in der zweistündigen Veranstaltung, moderiert von ntv-Wirtschaftsjournalistin Sabrina Marggraf, Licht ins Dunkel der wirtschaftlichen Zukunft zu bringen.

Kommt die Rezession oder kommt sie nicht?

Thomas Kruse, CIO von Amundi Deutschland, und Prof. Dr. Michael Heise, ehemaliger Chefvolkswirt der Allianz und seit 2020 Beiratsmitglied bei Amundi, beschäftigten sich in erster Linie mit der Frage „Rezession in Deutschland: ja oder nein?“ und insbesondere Prof. Heise sieht die Frage nicht ganz so pessimistisch. Er rechne eher mit einem „schwachen Wachstum“. Bereits letztes Jahr wurde über eine mögliche Rezession gesprochen, die aber trotz der enormen Belastungen wie dem Ukraine-Krieg oder dem „beispiellosen Energiepreisschock“ ausblieb. Die Eurozone habe sich dementsprechend deutlich besser geschlagen als gedacht.

Dennoch glaubt Heise an ein eher schwaches Wirtschaftswachstum, denn die Belastungen seien eben noch nicht alle vorbei. Die Inflation ist noch sehr hoch, zehrt an der Kaufkraft der Bürger und werde, so Heise, auch nur teilweise durch Lohnerhöhungen kompensiert. Außerdem seien Kredite weiterhin etwas knapp. Positiv anzumerken sei aber, dass der Euroraum besser abschneiden werde als die US-Wirtschaft, da Europa stärker vom Rückgang der Energiepreise und vom wirtschaftlichen Aufschwung in China profitiere, der nach dem Exit aus der Zero-Covid-Politik einsetzte.

Amundi führte während der Konferenz auch Umfragen unter den rund 1.100 Zuschauern durch – die erste war gleich die Einschätzung, ob diese in Deutschland mit einer Rezession rechnen. Das Ergebnis war sehr ausgeglichen. 52% glaubten nicht an eine Rezession, 48% schon. Für Thomas Kruse bestätige dies die These von Prof. Heise, nämlich dass sich wahrscheinlich keine Rezession, sondern ein nur gemächliches Wachstum einstellen werde.

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