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29. Mai 2025
Sachwert-Investitionen in die Energiewende-Infrastruktur

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Sachwert-Investitionen in die Energiewende-Infrastruktur

Sachwert-Investitionen in die Energiewende-Infrastruktur

Um die Energiewende voranzutreiben, ist unter anderem eine leistungsfähigere Netzinfrastruktur notwendig. Wie sich mit strategischen Sachwert-Investitionen am Ausbau dieser Infrastruktur partizipieren lässt, erläutert Timo Werner, „klimaVest“-Fondsmanager bei Commerz Real Fund Management

Anfang April dieses Jahres zählte die Bundesnetzagentur etwas mehr als fünf Millionen Solaranlagen, die in Deutschland in Betrieb sind und damit bereits rund 15% des inländischen Strombedarfs decken. Fast parallel dazu hat die neue Bundesregierung ihren Willen und ihre Entschlossenheit bekräftigt, die Energiewende in Deutschland pragmatisch voranzutreiben, die Versorgungssicherheit noch stärker in den Fokus zu rücken und insgesamt „geeignete Maßnahmen“ zu ergreifen, um „die Resilienz heimischer Produktion zu stärken.“

Allerdings wird dies ohne den weiteren und vor allem schnelleren Ausbau des Netzes als wirklichen Investitionstreiber der Energiewende nicht gelingen. Denn Energiebedarf und -verbrauch wachsen weiter. Dadurch nimmt die Notwendigkeit eines größeren und stabileren Netzes und entsprechender Investitionen zu.

Leistungsfähigere Netzinfrastruktur und hohe Investitionen nötig

Für das Jahr 2030 prognostiziert die EU-Kommission einen Anstieg des europaweiten Stromverbrauchs um rund 60%. Da ein größerer Teil der europäischen Verteilungsnetze älter als 40 Jahre ist, müssten fasst 584 Mrd. Euro investiert werden, um sowohl diese kritische Infrastruktur zu erneuern wie auch die Übertragungskapazität zu verdoppeln.

Andere Analysen zeichnen ein noch akuteres Bild: Gemäß Berechnungen des Fortschrittsmonitors von EY Deutschland und dem Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft müssten bis zum Jahr 2030 insgesamt 721 Mrd. Euro allein in die deutsche Energiewirtschaft investiert werden. Davon entfallen rund 280 Mrd. Euro auf Transport- und Verteilernetze Strom und Gas. Auch diese Summen unterstreichen, dass für den zukunftssicheren Infrastrukturausbau für die Erzeugung, den Transport sowie für die Lagerung „grünen“ Stroms privates Kapital wichtiger denn je ist.

Das gilt für Investitionen in den Ausbau von Hochspannungsleitungen zur Stromverteilung innerhalb Deutschlands ebenso wie für den Ausbau lokaler Netze für die zuverlässige Versorgung neuer Verbraucher wie Wärmepumpen und E-Ladestationen. Hinzu kommt, dass moderne Netze noch flexibler und leistungsfähiger werden müssen, weil sie nicht nur mehr als Verteiler dienen, sondern zunehmend auch den von Haushalten und Unternehmen eingespeisten Strom aufnehmen müssen (siehe „Prosumer“, also Menschen wie auch Unternehmen, die ihren eigenen Strombedarf teilweise abdecken und damit sowohl Produzenten – Producer – als auch Konsumenten – Consumer – sind).

Diversifizierung der Asset-Klasse „Energieinfrastruktur“

Dem „Renewable Energy Country Attractiveness Index (RECAI)“ des Beratungsunternehmens Ernst & Young zufolge belegt Deutschland hinter den USA und China weltweit den 3. Platz als eines der attraktivsten Regionen für Investitionen in erneuerbare Energien. Das spiegelt das Aufholpotenzial des inländischen Markts wider und zeigt zudem, dass die Chancen auf weiteres Wachstum dabei ebenso vielfältig wie komplex sind.

Neben der Solarenergie bergen nämlich auch Offshore-Windparks erhebliches Potenzial für weiteren Ausbau. So liegt das Ausbauziel Deutschlands bis zum Jahr 2030 bei mindestens 40 Gigawatt (GW). Um dieses Ziel zu erreichen, müssten bis 2027 jährlich viermal so viele Windräder ans Netz gehen. Aktuell sind gerade einmal rund 1.600 Offshore-Windenergieanlagen mit einer Kapazität knapp 9 GW in Betrieb. Neben den wenigen wirklich geeigneten Standorten, langwierigen Genehmigungsprozessen und einer komplexen Netzanbindung hemmt auch eine bisher fehlende umfangreiche Infrastruktur in Küstenregionen für Bau und Wartung der Anlagen den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie.

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