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7. Oktober 2021
Sachwert-Investment erneuerbare Energien: Anforderungen, Chancen

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Sachwert-Investment in erneuerbare Energien: Anforderungen und Chancen

Sachwert-Investment erneuerbare Energien: Anforderungen, Chancen

Wind- und Solarenergie werden zur Grundlage der Energieversorgung. Dabei nutzen die regenerativen Strom­erzeuger zunehmend nicht mehr das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), sondern schließen PPAs, also direkte Lieferverträge mit der Wirtschaft. Das stellt Anleger und Vermittler vor neue Herausforderungen.

Ein Beitrag von Michael Horling, Gesellschafter und Geschäftsführer der Grüne Sachwerte GmbH

Wissen Sie noch, wie alles begann – als Ende der 90er- und Anfang der 2000er-Jahre die ersten Anleger in Deutschland zunächst in Windparks, dann auch in kleine Solarparks und dann etwa ab 2005 auch in Biogasanlagen investierten? Die Investitionsobjekte waren noch Prototypen, die Ertragsgutachten wenig fundiert, Hersteller waren jung und unerfahren. Die Anleger waren getrieben von ökologischer Motivation sowie anfänglichen Steuervorteilen durch Verlustverrechnung. Während mit der Einführung des § 15b Einkommensteuergesetz im Jahre 2005 die Anrechnung steuerlicher Verluste zum Ende der „steuergetriebenen“ Investitionen in die meist als geschlossene Fonds ausgestalteten Kapitalanlagen führte, ist die ökologische Motivation bis heute für viele Anleger ein wichtiger Punkt.

Neue Investorengruppen durch Professionalisierung der EE-Branche

Die technische, rechtliche und politische Professionalisierung der Erneuerbare-Energien-Branche, das Abkommen zum Atomausstieg nach dem Unglück von Fukushima im März 2011 und die in den letzten Jahren zunehmend intensiveren, nicht mehr zu übersehenden Folgen des Klimawandels haben nun auch professionelle Investmentgesellschaften überzeugt: Eine klimaneutrale Wirtschaft auf Basis sauberer und günstiger erneuer­barer Energie muss das Ziel sein. Ein Milliardengeschäft.

Knappes Gut: Ökologische Sachwerte

Diese Entwicklung, die inzwischen Investoren und Anleger in der Breite anzieht, hat Folgen: In zunehmendem Maße ist heute nicht mehr das Problem, genügend Kapital für neue Wind- und Solarprojekte in Deutschland zu akquirieren. Die Herausforderung besteht schon seit mehreren Jahren eher darin, für das vorhandene Kapital genügend neue Investitionsmöglichkeiten im Wind- und Solarbereich zu schaffen. Die aktuelle Bundesregierung hat durch ihre überbordende Bürokratie und durch investitionshemmende Einschränkungen einen erheblichen Anteil daran. Es deutet sich jedoch stark an, dass nach der nächsten Wahl die Bremse gelockert und die Schlagzahl beim Ausbau überproportional erhöht wird. Als erstes Wahlkampfsignal hat die Bundes­regierung kürzlich bereits den beschleunigten Ausbau der Foto­voltaik im Inland für 2022 von 1,9 auf nun 6 Gigawatt Leistung genehmigt.

Klare politische Rahmenbedingungen sorgen für Rückenwind

Klimaschutz wird zunehmend juristisch erzwungen: Nachdem das Bundesverfassungsgericht im April 2021 Teile des Klimaschutzgesetzes von 2019 für verfassungswidrig erklärt hat, verschärfte die Bundesregierung im Juni 2021 das Klimaschutz­gesetz. So soll Deutschland unter anderen bis 2045 völlig klimaneutral wirtschaften, statt bisher bis 2050. Auch die von der EU beschlossene Senkung aller EU-weiten Emissionen um 55% gegenüber dem Stand von 1990 bedeutet eine weitestgehende Umstellung des Energiesektors auf erneuerbare Energieträger. Für Investoren bedeutet all dies: Rückenwind für mittel- bis langfristige Anlagen in den Ausbau der deutschen und europäischen Energiewende.

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Ein Artikel von
Michael Horling