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21. Dezember 2022
SDK zu Beitragsanpassungen in der PKV

SDK zu Beitragsanpassungen in der PKV

Zum Jahreswechsel steigen für viele PKV-Versicherte die Prämien. Bei der SDK sind dagegen nur in wenigen Tarifen Anpassungen notwendig – und dies in der Vollversicherung unterhalb des Branchendurchschnitts. Die Pflegeversicherung ist dabei aber nicht berücksichtigt.

Auch 2023 gibt es wieder Beitragserhöhungen in der PKV-Versicherung. Wie der PKV-Verband mitteilt, sind wohl rund ein Drittel der Privatversicherten davon betroffen. Branchenweit werden die Beiträge um durchschnittlich 3,7% steigen, was sich insgesamt als moderat bezeichnen lässt.

Wie die Süddeutsche Krankenversicherung (SDK) kürzlich in einem Pressegespräch mitteilte, liegt sie in der Krankenvollversicherung sogar unter dem durchschnittlichen Preisanstieg. Die durchschnittliche Anpassung des Versicherers liegt nach Aussagen von SDK-Vorstand Benno Schmeing bei 1,4%. Beitragssteigerungen seien in nur wenigen ambulanten Tarifen zu verzeichnen, in der KV-Zusatzversicherung und der betrieblichen Krankenversicherung wären überhaupt keine Anpassungen notwendig. Als Grund für den Anstieg im ambulanten Bereich nennt Schmeing insbesondere die Verteuerung von Medikamenten.

GKV-Erhöhungen oberhalb der PKV

Insofern ärgert sich Schmeing auch über die unverhältnismäßige Kritik an den PKV-Prämienerhöhungen im Allgemeinen. Zumal diese im Zehnjahresvergleich in der GKV bei gleichzeitiger Leistungskürzung höher waren als in der PKV. Schmeing rechnet vor, dass 99,2% der SDK-Vollversicherten aktuell Beiträge unterhalb des Höchstbeitrags der GKV bezahlen. Mit einer vernünftigen Tarifpolitik und Kalkulation sei dies möglich.

Menschen gesund erhalten

Dennoch lässt sich nicht ausblenden, dass Demographie und Kostensteigerungen beide Systeme unter Druck setzen. Die gute medizinische Versorgung in Deutschland habe ihren Preis, so Schmeing. Die Gesundheitskosten seien höher gestiegen, als es die normale Inflation sei. Deshalb sei es so wichtig, die Gesundheit der Menschen zu erhalten. Die Einführung neuer Gesundheitsleistungen sei deshalb der richtige Weg. So will die SDK auch als Kümmerer auftreten wie beispielsweise mit dem neuen Impfangebot in den eigenen vier Wänden. Dafür arbeitet die SDK mit dem Anbieter „Ihr Arzt Zuhause“, kurz IAZH, zusammen.

Pflegeversicherung – noch vertretbar?

Große Sorgen bereiten Schmeing allerdings die Entwicklungen in der Pflegeversicherung. Sowohl in der Pflegepflicht- als auch in der Pflegezusatzversicherung sind wiederholt spürbare Anpassungen notwendig gewesen. Schmeing fragt sich, wie lange dies branchenweit noch vertretbar sei, denn die Kundenreaktionen seien jetzt schon heftig. Bisher jedoch denkt die Politik eher daran, die Leistungen in der Pflege immer noch auszudehnen. Deshalb müsse man hier als Branche das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen. Schmeing schwebt vor, eine Pflegeversicherung unabhängig von einem gesetzlichen Leistungskatalog, dafür mit Leistungsstabilität über die Vertragslaufzeit zu entwickeln. Der Kunde solle das Leistungsversprechen erhalten, was er beim Abschluss für sich einkalkuliert habe. Der Versicherer müsse dann dafür sorgen, dass wie in einer normalen Krankenversicherung eine gewisse Stabilität bei den Beiträgen gegeben ist. (bh)

Bild: © SDK, Benno Schmeing