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17. August 2021
So groß ist die Blasengefahr an den Immobilienmärkten

So groß ist die Blasengefahr an den Immobilienmärkten

21st Real Estate hat einen Marktbericht zur Gefahr von Preisblasen an den deutschen Immobilienmärkten veröffentlicht. Demnach sind die Asset-Klassen Wohnen, Büro und Einzelhandel allesamt von Preisblasen betroffen. Bei einer Klasse sei die Blasengefahr aber besonders groß.

21st Real Estate, ein Berliner Software-Haus für webbasierte Lösungen zur Markt- und Standortbewertung sowie Portfolioanalyse, hat die Gefahr von Preisblasen der Asset-Klassen Wohnen, Büro und Einzelhandel untersucht. Der Untersuchung zufolge gibt es derzeit Preisblasen in allen drei Segmenten. Am stärksten sei aber der Wohnungsmarkt betroffen.

Jeder fünfte deutsche Immobilienmarkt ist überhitzt

Für 20,3% aller untersuchten deutschen Städte und Gemeinden haben die Datenexperten von 21st Real Estate eine Marktüberhitzung festgestellt. Auf dem Büroimmobilienmarkt sind 8,7% und auf dem Einzelhandelsimmobilienmarkt 1,6% betroffen. Zur Berechnung der Gefahr einer Preisblase hat 21st Real Estate untersucht, ob sich die Verkaufspreise explosionsartig von den Mieten entkoppelt haben. Dazu wurden im Zeitraum vom ersten Quartal 2011 bis zum zweiten Quartal 2021 rund 8,5 Millionen Miet- und Preisbeobachtungen aus 11.006 deutschen Städten und Gemeinden analysiert.

Anzahl der angespannten Wohnungsmärkte nimmt zu

Auf dem Wohnungsmarkt hat sich der Anteil an Städten und Gemeinden mit der Gefahr, eine Preisblase zu bilden, von knapp 5% im Jahr 2017 auf mehr als 20% im zweiten Quartal 2021 erhöht. Fünf der sieben A-Städte zeigen ein erhöhtes Risiko einer Preisblase: Düsseldorf, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. In den B- und C-Städten nimmt die Blasengefahr hingegen seit Mitte 2020 wieder ab. In den übrigen Städten und Gemeinden allerdings nimmt sie kontinuierlich zu.

Auch Büromärkte sind öfter von Blasengefahren betroffen

Düsseldorf ist die einzige deutsche Metropole, die eine Preisblase im Segment der Büroimmobilien aufweist. In Hamburg hat sich die Gefahr von Preisübertreibungen im Bürosegment zuletzt deutlich abgekühlt. Insgesamt ist der Anteil an deutschen Städten und Gemeinden mit Gefahr einer Überhitzung seit Ausbruch der Coronavirus-Pandemie Mitte 2020 deutlich angestiegen: von 2,9% im dritten Quartal 2020 auf 8,7% im zweiten Quartal 2021.

Entspanntere Lage bei Handelsimmobilien

Deutlich entspannter sieht es laut 21st Real Estate bei Handelsimmobilien aus. Auf dem Einzelhandelsimmobilienmarkt zeigt den Experten zufolge keine der sieben A-Städte Anzeichen einer Überhitzung. Doch auch hier müsse man sich die Lage genauer ansehen. So haben die B- und die übrigen Städte und Gemeinden im zweiten Quartal 2021 einen sprunghaften Anstieg der Gefahr einer Preisblase verzeichnet. Auch in dieser Asset-Klasse bestehe somit zum Teil eine Blasengefahr. (mh)

Der vollständige Marktreport steht hier zum Download zur Verfügung.

Bild: © Show-Shot-Foto – stock.adobe.com