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19. März 2021
So krisenfest sind die Berufsunfähigkeitsversicherer aufgestellt

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So krisenfest sind die Berufsunfähigkeitsversicherer aufgestellt

Hohe Dynamiksätze wirken destabilisierend

Als weiteren destabilisierenden Faktor berücksichtigt das BU-Stabilitätsrating hohe Dynamiksätze ohne zusätzliche Gesundheitsprüfung, da diese eine unkalkulierbare Risikoerhöhung für das Versichertenkollektiv bewirken. 23 Versicherer im Rating bieten zwar „nur“ 5% Dynamik ohne Gesundheitsprüfung, aber immerhin drei Versicherer sind nach den Erhebungen bereit, sogar 10% Dynamik ungeprüft in die Bücher zu nehmen, ein Versicherer 8% und zwei Versicherer 6%.

Im Bereich „Finanzstärke“ wurden Unternehmenskennzahlen bewertet. Sieben Gesellschaften erreichten hier mindestens 80%, weitere fünf mindestens 75%. Die Bilanzwertung konnte die Allianz mit 90,3% für sich entscheiden. Die bilanzielle Stärke muss dabei laut Franke und Bornberg und map-report aber nicht per se größenabhängig sein. Denn Silber geht hier an EUROPA, Bronze an IDEAL, die nach verdienten Bruttobeiträgen 2019 auf den Plätzen 41 und 44 rangieren und auf Marktanteile von 0,38% bzw. 0,33% kommen.

Ungesunde Konkurrenz über Prämienhöhe

Als Fazit des BU-Stabilitätsratings konstatieren die Analysten, dass die Anbieter seit Jahren vermehrt über die Prämienhöhe konkurrieren. So entschieden Preisunterschiede im Cent-Bereich darüber, ob ein Versicherer mit dem entsprechenden Tarif in Vergleichsportalen die vorderen Plätze belege und eher vermittelt bzw. abgeschlossen werde. Dieses Vorgehen halten die Analysten aber vor allem bei langlaufenden Verträgen mit entsprechenden Nachteilen bei vorzeitigen Kündigungen nicht für ungefährlich und raten daher dazu, nur Berufsunfähigkeitsversicherer zu wählen, die langfristig durch auskömmliche Kalkulation und eine starke Finanzausstattung sicherstellen können, dass die Zahlbeiträge und damit die Überschusssituation konstant bleiben und trotzdem eine faire Leistungsprüfung darstellbar ist.

Interaktives BU-Stabilitätsrating für vier Versicherer

Zusätzlich zum BU-Stabilitätsrating mit map-report hat Franke und Bornberg ein umfassendes interaktives BU-Unternehmensrating durchgeführt, bei dem der BU-Stabilität ein eigenes Kapitel gewidmet wird. Ergänzend zu den von map-report untersuchten Kriterien werden dabei weitere interne Bestands- und Controlling-Daten ausgewertet. Diesem umfassenden Prüfungsverfahren haben sich mit ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG, Generali Deutschland Lebensversicherung AG, HDI Lebensversicherung AG und Nürnberger Lebensversicherung AG vier Versicherungsgesellschaften unterzogen. Die Auszeichnung erfolgte dabei in der für Franke und Bornberg üblichen Systematik als F-Note. Alle vier Versicherer erreichten die Höchstbewertung FFF+. (ad)

Weitere Informationen zum BU-Stabilitätsrating gibt es hier.

Bild: © ShuShuShu – stock.adobe.com

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