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12. März 2019
Sturmtief Eberhard kommt der Assekuranz teuer zu stehen

Sturmtief Eberhard kommt der Assekuranz teuer zu stehen

Am Sonntag fegte das Sturmtief „Eberhard“ über Deutschland hinweg und sorgte vielerorts für Schäden. Nach ersten Schätzungen der Aktuare von Meyerthole Siems Kohlruss ist mit versicherten Schäden von 600 Mio. Euro zu rechnen. Aon geht sogar von Schäden in einer Größenordnung bis zu 800 Mio. Euro aus.

Am Sonntag zog “Eberhard“ über die Mitte und den Süden Deutschlands hinweg. Mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von mehr als 100 km/h sorgte das Sturmtief vielerorts für Verwüstung. Auch im Bahnverkehr kam es zu erheblichen Einschränkungen. Das Windfeld erstreckte sich von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz über Hessen bis Sachsen und Thüringen. Was die Höhe der Schäden angeht, haben die Aktuare der Kölner Beratungsgesellschaft Meyerthole Siems Kohlruss nun eine erste Schätzung abgegeben. „Hohe Wertekonzentrationen in den betroffenen Regionen lassen einen Sachschaden von 600 Mio. Euro für die deutsche Versicherungswirtschaft erwarten“, erklärt Onnen Siems, der Geschäftsführer von Meyerthole Siems Kohlruss.

Schäden von möglicherweise bis zu 800 Mio. Euro

Nach Schätzungen des Maklerunternehmens Aon könnte Eberhard der Assekuranz sogar noch teurer zu stehen kommen. Aon geht auf Grundlage des sogenannten „Automated Event Response“ (AER) von Impact Forecasting von Schäden in einer Größenordnung zwischen 700 und 800 Mio. Euro aus. Impact Forecasting ist das Katastrophenmodell-Entwicklungsteam von Aon. Bei „Automated Event Response“ handelt es sich um die kontinuierliche Sturmmodellierung von Versicherungsbeständen auf Basis der aktuell verfügbaren Wetterinformationen inklusive Prognose für die nächsten 72 Stunden von Impact Forecasting.

Erst Bennet, nun Eberhard – ein stürmischer März

Nach dem Sturmtief Bennet am Rosenmontag folgte mit Eberhard nun der zweite schwere Sturm in der ersten Märzhälfte. Laut Meyerthole Siems Kohlruss fielen die Sachschäden, die BENNET vergangene Woche anrichtete, mit 200 Mio. Euro aber deutlich niedriger aus. Bei BENNET hatten lediglich 10% der Stationen des Deutschen Wetterdienstes ohne die Bergstationen Windgeschwindigkeiten von 100 km/h und mehr gemeldet. Bei Eberhard waren es über 25%.

Aber kein Vergleich zu Friederike im Jahr 2018

Im Vergleich zu anderen Sturmereignissen in jüngerer Zeit handelt es sich bei Eberhard um einen Sturm mittlerer Ausprägung. „Betrachtet man die Windwerte von Bennet von vergangener Woche und von Sturm Friederike vom Januar 2018, liegt die Intensität von Eberhard zwischen den beiden“, betont Siems. Somit liege Eberhard in einem Bereich, in dem ein Teil des Schadens von Rückversicherern übernommen wird. (tk)