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5. Juli 2021
Substanz statt Hype: Stefan Liebig im Digital Insurance Podcast

Substanz statt Hype: Stefan Liebig im Digital Insurance Podcast

In einer neuen Folge des Digital Insurance Podcast spricht Digital-Experte Jonas Piela mit Stefan Liebig, Vorstand für Vertrieb und Marketing bei der Haftpflichtkasse über die Wichtigkeit von Service und den Nachholbedarf bei dem Datenaustausch zwischen Versicherern und Maklern.

Die Haftpflichtkasse setzt laut Stefan Liebig stark auf Service. Dass Service große geschrieben werde, sei einer der Gründe für das gute Abschneiden bei Maklern ist. „Wir sind mehr Servicedienstleister als Versicherer“, so der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens. Dabei gehe es zunächst darum, das Selbstverständliche gut zu machen, führt Liebig weiter aus. Probleme sollen idealerweise beim ersten Anruf gelöst werden. Schritt für Schritt könne anschließend die Erreichbarkeit mittels Chatbots und virtueller Sprachassistenten auf ein 24/7-Angebot ausgeweitet werden.

Perspektivisches sei das Ziel das Bedürfnis von Makler und Endkunden nach unmittelbarer Problemlösung befriedigen zu können. Auch weitere Online-Angebote, wie FAQs und Softwarelösungen, würden gerade geprüft. Allerdings müsse jede Möglichkeit auf ihre Wirtschaftlichkeit abgeklopft werden, um nicht falschen Hypes aufzusitzen.

Doch auch schwer messbare Indikatoren, wie Erwartungshaltung und Bequemlichkeit des Kunden, müssten berücksichtigt werden. Die Entscheidung zwischen Bot oder Mensch am anderen Ende des Chats sei dabei zweitrangig. Vielmehr ginge es darum dem Kunden ein Angebot zu unterbreiten, aus dem er anschließend frei auswählen könne. Die Effizienz von Bots wird bei der Frage nach Telefonaten als mögliche Alternative erneut von Stefan Liebig hervorgehoben. Allerdings habe ein Pilotprojekt im Jahr 2019 auch gezeigt, dass der Kunde den Abschluss einer Haftpflicht mittels Chatbot-Lösung eher ablehnt. So müsse auch hier gezielt und dosiert vorgegangen und nicht alles gleichzeitig eingeführt werden.

Im Moment setzt die Haftpflichtkasse ein Kundenportal auf, erzählt Liebig. Dies sei insbesondere vor dem Hintergrund der schwierigen Datenpflege von Vorteil. Es gelte zu vermeiden, dass der Kunde auf veraltete Daten des Maklers zugreife. Des Weiteren sei die Situation auch für die Makler von Nachteil, wenn ihre Kunden von unterschiedlichen Versicherern unterschiedliche Apps bedienen müssten. Die Entwicklung des Kundenportals entstehe deshalb in enger Zusammenarbeit mit den Maklern, um eine gute Lösung zu finden. Perspektivisch ist das Ziel, so Liebig weiter, papierlos über das Kundenportal auf die nötigen Daten zugreifen zu können.

Aufholbedarf gebe es bei den Oberflächen der Apps und dem Zugriff auf aktuelle Daten des Endkunden, meint Jonas Piela. Auf die Verantwortung für diese Problematik angesprochen, erwidert Stefan Liebig, dass es an Vertrieb und Produktgeber gleichermaßen läge, gute Produkte und Prozesse für den Kunden anzubieten. Die Aktualität der Vertragsdaten sei hier häufig nicht gewährleistet. Die Haftpflicht umgehe dieses Problem, indem über die BiPRO-Normen Metadaten zur Verfügung gestellt würden, die kürzere Aktualisierungs-Intervalle ermöglichen. Von Seiten der Haftpflichtkasse seien somit die Voraussetzungen geschaffen tagesaktuelle Daten liefern zu können. Weitere Entwicklungsschritte seien bei dem Datenaustausch noch zwischen Versicherern und Maklern nötig, um schlussendlich den Ansprüchen des Endkunden gerecht zu werden.

Über den Digital Insurance Podcast

Seit April 2020 veröffentlicht Jonas Piela regelmäßig Gespräche zur digitalen Transformation mit Vorständen und Managern der Versicherungswirtschaft. Sein Ziel ist, dass seine Zuhörer einem lockeren Gespräch unter Gleichgesinnten lauschen und so Ideen und Anregungen für die eigene Arbeit mitnehmen. Zu finden ist der Podcast unter anderem bei Google, Apple und Spotify sowie unter https://pielaco.com/podcast und https://dkm365.de/.