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21. Juli 2022
Teilverkauf: Wer macht ein Stück Eigenheim zu Geld und warum?

Teilverkauf: Wer macht ein Stück Eigenheim zu Geld und warum?

Das Interesse am Immobilienteilverkauf ist laut wertfaktor deutlich gestiegen. Im Rahmen einer Analyse hat der Teilverkauf-Anbieter beleuchtet, welche Eigentümer dieses Modell nutzen und präsentiert Fakten zum typischen Teilverkäufer. Der ist schuldenfrei, frisch im Rentenalter und oft fit in Finanzthemen.

Immer mehr Eigentümer hierzulande setzen auf einen Teilverkauf ihrer Immobilie, um das Vermögen aus den eigenen vier Wänden in Geld umzuwandeln und weiterhin darin wohnen zu können. So verzeichnet der Teilverkauf-Anbieter wertfaktor eine deutlich gestiegene Nachfrage. „Die Anfragen von Eigentümern, die sich für den Immobilien-Teilverkauf interessieren, hat sich bei uns alleine zwischen dem ersten Halbjahr 2021 und dem ersten Halbjahr 2022 mit Faktor 9,5 nahezu verzehnfacht“, teilt Christoph Neuhaus mit, Geschäftsführer und Gründer der wertfaktor Immobilien GmbH.

Typischer Teilverkäufer ist schuldenfrei und frisch im Rentenalter

Doch welche Eigentümer entscheiden sich eigentlich dafür, einen Teil ihres Eigenheims abzugeben, um finanzielle Mittel zu erhalten? Anhand einer Analyse der Kunden bzw. Miteigentümer kommt wertfaktor zu folgendem Ergebnis: Der typische Teilverkäufer wohnt in Norddeutschland, ist im Schnitt 65 Jahre alt und hat keine Schulden.

„Viele unserer Miteigentümer stehen am Anfang ihres Ruhestands“, erklärt Neuhaus. Das Teilverkauf-Modell von wertfaktor sei aber unabhängig vom Alter. „Wir haben auch Miteigentümer im mittleren Alter. Und unser ältester Miteigentümer feiert in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag“, ergänzt Neuhaus.

Meist steckt das Vermögen im Ein- oder Mehrfamilienhaus

Wie die Analyse weiter zeigt, haben etwa 85% der Miteigentümer von wertfaktor ihr Erspartes in ein Ein- oder Mehrfamilienhaus investiert, bei 15% ist es eine Eigentumswohnung. Davon verkaufen sie im Schnitt 41%. Je nach Wert hat wertfaktor eigenen Angaben zufolge dafür bisher Beträge zwischen 100.000 und 2,5 Mio. Euro ausgezahlt. Anreiz sind meist die finanziellen Vorteile der steigenden Immobilienpreise: Ein Haus, das 2015 für 500.000 Euro gekauft wurde, hat heute im bundesweiten Mittel bereits einen Wert von über 780.000 Euro.

Teilverkäufer sind fit in Sachen Finanzen

Wie Neuhaus weiter verrät, kennen sich viele Teilverkäufer rund um das Thema Finanzthemen sehr gut aus. Sie hätten in einer Bank gearbeitet oder als Geschäftsführer oder Handwerksmeister einen eigenen Betrieb geleitet.

Schleswig-Holstein hat die meisten Teilverkäufer

Unterschiede gibt es bei der lokale Verteilung. So scheint vor allem im Norden Deutschlands der Teilverkauf gefragt zu sein. Denn vier der fünf Bundesländer mit den meisten Teilverkäufen pro Einwohner befinden sich im norddeutschen Raum: Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen. Bezogen auf die Bevölkerung setzen in Schleswig-Holstein sogar doppelt so viele Eigentümer auf die Veräußerung eines Immobilienanteils als im bundesweiten Durchschnitt. Auf Rang 2 folgt Hessen.

Sich etwas gönnen oder einen Kredit ablösen 

Unterschiedlich sind auch die Gründe für Liquidität im Alter: Diese reichen vom Traum, sich ein Wohnmobil oder eine Ferienimmobilie zuzulegen bis hin zum Wintergarten. „23% unserer Miteigentümer haben zudem noch eine Immobilienhypothek, die sie ablösen möchten. Und rund 45% möchten mit einem Teil des Erlöses einen Kredit begleichen“, erklärt Neuhaus.

Dabei zählt es für die Eigentümer laut wertfaktor, weiterhin die Kontrolle über ihre Immobilie zu haben. „Menschen, die uns einen Teil ihrer Immobilie anvertrauen, haben oft eine große emotionale Bindung zu ihrem Haus. Ein Komplettverkauf geht an den Wünschen dieser Menschen vorbei“, so Neuhaus weiter. Dies habe auch eine andere Befragung von wertfaktor ergeben. Darin hätten 82% der Immobilienbesitzer über 65 Jahre angegeben, dass für sie ein Verkauf ihres Eigenheims nicht infrage komme. (tk)

Bild: © Foton – stock.adobe.com