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22. März 2022
Terrorversicherung: Wirtschaft für Verlängerung der Staatsgarantie

Terrorversicherung: Wirtschaft für Verlängerung der Staatsgarantie

Vor drei Jahren hat die damalige Bundesregierung die Staatsgarantie für den Terrorversicherer EXTREMUS bis Ende 2022 verlängert. Die Wirtschaft hofft auf eine weitere Verlängerung und wünscht sich eine frühzeitige Klärung.

In einem Schreiben an das Bundesfinanzministerium sprechen sich der GVNW als Interessensvertretung der versicherungsnehmenden Wirtschaft und der BDI als Spitzenverband der deutschen Industrie für eine Verlängerung der Staatsgarantie für den Terrorversicherer EXTREMUS AG aus.

EXTREMUS stellt für Schäden durch Terrorismus bei Großrisiken eine Jahreskapazität von 2,52 Mrd. Euro zur Verfügung. Der Staat legt hier eine Garantie von 6,48 Mrd. Euro oben drauf und stockt damit auf 9 Mrd. Euro auf. So erhalten Unternehmen und Institutionen einen Versicherungsschutz im Rahmen der Feuer- und Betriebsunterbrechungsversicherung bis zu einer Gesamtsumme von 25 Mio. Euro. Gegründet wurde EXTREMUS infolge der Terroranschläge vom 11.09.2001 in den USA.

Gefahr unzureichender Versicherungskapazitäten

Die Wirtschaftsvertreter fürchten nun, dass EXTREMUS bei Wegfall der Garantie vonseiten des Bundes den Geschäftsbetrieb kurzfristig einstellen müsste. Damit wäre auch der Abschluss von Terrorversicherungen kaum mehr möglich, da einzelne Versicherer nicht genügend Versicherungskapazitäten für Terrorrisiken zur Verfügung stellen könnten. Oder die Policen würden sehr teuer werden, was in einem harten Industrieversicherungsmarkt den Druck auf die Wirtschaft noch erhöhen würde. Viele Unternehmen würden sich dann keine Terrorversicherung mehr leisten können oder wollen.

Verbände hoffen auf frühzeitige Entscheidung

Die beiden Verbände GVNW und BDI plädieren aber nicht nur für die Fortsetzung der öffentlich-privaten Partnerschaft, sondern drängen auch zur Eile. Die deutschen Unternehmen wünschten sich Planungssicherheit und sollten nicht wie bei der letzten Verlängerung zu lange warten müssen. Dem Brief an das Ministerium ist zu entnehmen, dass sich damals einige Unternehmen gezwungen gefühlt haben, vorzeitig zu reagieren und schlechteren Schutz im Ausland einzukaufen. (bh)

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