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9. Januar 2024
Trade Republic bringt eigene Visa-Karte auf den Markt

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Trade Republic bringt eigene Visa-Karte auf den Markt

Trade Republic wird fünf

Die Mitteilung der „neuen Bank“ fasst auch einige Zahlen zusammen, die Mitgründer Christian Hecker am Dienstag in einem Interview mit dem Handelsblatt anlässlich des fünften Geburtstages von Trade Republic erstmals geäußert hatte. Inzwischen legen demnach vier Millionen Kunden in 17 Ländern ihr Geld bei Trade Republic an – 2,5 Millionen davon in Deutschland. Das verwaltete Vermögen ist mittlerweile auf 35 Mrd. Euro gewachsen.

Das letzte Geschäftsjahr, das zum 30.09.2023 endete, und das letzte Kalenderjahr schloss Trade Republic außerdem profitabel ab. Im Handelsblatt spricht Hecker von einem Gewinn im „deutlich zweistelligen Millionenbereich“ nach Steuern. Hierzu steuert auch die Weitergabe der EZB-Zinsen an die Kunden ihren Teil bei. Letztes Jahr um diese Zeit begann die Zinsoffensive des Neobrokers mit einer Verzinsung der Verrechnungskonten der Kunden von 2% p. a. – im September 2023 erhöhte das Unternehmen diesen Wert auf 4%. Hecker zufolge sei man seit Beginn dieser Weitergabe jeden Einzelmonat profitabel gewesen.

Payment for Order Flow wird verboten

Im Rahmen der EU-Kleinanlegerstrategie soll ab 2026 das Vergütungsmodell „Payment for Order Flow“ (PfOF) verboten werden. Darin enthalten sind u. a. auch die Provisionen, die Trade Republic und andere Neobroker dafür erhalten, dass sie ihre Kundenorders an ihre Handelspartner weiterleiten. Gegenüber AssCompact bestätigte bereits im Dezember ein Trade-Republic-Sprecher, dass die Entscheidung, eine Vollbank zu werden, nicht durch dieses Verbot motiviert gewesen sei, was auch Hecker mit Blick auf die neue Trade-Republic-Karte im Handelsblatt-Interview bestätigt.

Beachtlich ist allerdings dennoch, dass dem Mitgründer zufolge aktuell etwa ein Drittel der Einnahmen aus dem PfOF-Modell entspringen. Jedoch werde dieser Anteil in den nächsten Jahren durch die Einführung neuer Produkte sinken.

Häufig wird Anlegern von Diversifikation ihres Portfolios gepredigt. Auch wenn das bevorstehende PfOF-Verbot nicht der Auslöser für den Vorstoß von Trade Republic in die Bankenbranche ist, wird dieser dem Broker wohl bei der Streuung seiner Umsatzquellen helfen, um den potenziellen Einnahmeverlust, der durch das PfOF-Verbot wohl generiert werden wird, zu kompensieren. (mki)

Bild: © Trade Republic