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15. März 2022
Ukraine-Krieg bringt nach Corona neue Unsicherheiten für Gewerbebetriebe

Ukraine-Krieg bringt nach Corona neue Unsicherheiten für Gewerbebetriebe

Kleine und mittelständische Unternehmen, die im immer wichtiger werdenden Gewerbegeschäft zunehmend in den Fokus der Versicherer und Makler gerückt sind, fühlen sich derzeit von den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen nicht mehr so sehr betroffen, wie noch zu Beginn der Pandemie. Dafür sorgt nun der Krieg gegen die Ukraine für neue Unsicherheiten.

Nicht erst in der jüngsten Vergangenheit sind kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) verstärkt in den Fokus der Versicherer gerückt. Auch haben sich immer mehr unabhängige Vermittler auf diese Zielgruppe konzentriert

Erschließung neuer Einkommensströme

Von den rund 3,5 Millionen KMU in Deutschland sind viele aufgrund der Corona-Krise aber einem starken Wandel unterzogen: Um das aufgrund der Pandemie weggebrochene Geschäft zu kompensieren, versuchen Kleinunternehmer vermehrt neue Einkommensströme zu erschließen. Unabhängige Vermittler sind hier besonders gefragt, um den bestehenden Versicherungsschutz auf Passgenauigkeit und eventuelle Lücken zu überprüfen.

Existenzielle Bedrohung aufgrund von Corona nimmt ab

Insbesondere kleine Unternehmen haben zu Beginn der Pandemie unter den Auswirkungen der Corona-Krise gelitten. So stuften gut ein Drittel dieser Unternehmen im April 2020 ihre aktuelle Lage sogar als bedrohlich ein. Nun, zwei Jahre später, fühlen sich deutlich weniger Unternehmen durch die Pandemie existenziell bedroht. Dies zeigt auch die Marktstudie KUBUS Gewerbekunden 2022 von MSR Consulting, in deren Rahmen in den vergangenen Tagen über 300 Unternehmen mit bis zu 50 Mitarbeitern befragt wurden.

Demnach ist unter den Kleinstunternehmen derzeit noch jedes sechste Unternehmen in bedrohlichem Ausmaß von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie betroffen, obwohl weiterhin knapp die Hälfte der Kleinstunternehmen angibt, dass ihre Unternehmenstätigkeit infolge der Maßnahmen deutlich spürbar beeinflusst wird. Im April 2020 war dieser Anteil mit über zwei Dritteln aber noch deutlich höher gewesen. Der Anteil der bedrohlich oder existenzbedrohend betroffenen Unternehmen war mit über einem Viertel mehr als doppelt so hoch wie heute.

Ukraine-Krieg sorgt für neue Unsicherheiten, Folgen noch nicht absehbar

Allerdings sorgen nun mitten in dieser „Erholungsphase“ die Auswirkungen des Ukraine-Krieges bei KMU für erneute Unsicherheiten. So stellt der Ukraine-Krieg die deutsche Wirtschaft vor neue Herausforderungen, die in ihrer Fülle noch gar nicht absehbar sind. Während in Sachen Corona-Krise weitere Lockerungen für Entspannung sorgen und ein Verlassen des Pandemiemodus in Sicht ist, erwarten aktuell fast die Hälfte der Befragten, dass die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges für ihr Unternehmen zumindest deutlich spürbar sein werden. 10% der Befragten gehen davon aus, dass die Folgen für das eigene Unternehmen bedrohlich oder existenzbedrohend sein werden.

KMU-Update angekündigt

Aufgrund der aktuellen Lage rund um den Krieg gegen die Ukraine gehen die Studienautoren von einer dynamischen Entwicklung dieser Ergebnisse aus. Welche Folgen die Einschränkungen im osteuropäischen Absatzmarkt, die gestörten Lieferketten und vor allem die steigenden Energiepreise haben werden, wird sich erst noch zeigen. Entscheidend wird hier laut MSR Consulting auch sein, ob und auf welche Weise die Politik Maßnahmen ergreifen wird, um die deutsche Wirtschaft zu stützen.

MSR Consulting kündigt für die kommende Woche bereits ein Update zu den erwarteten wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges für den deutschen KMU-Markt an. (ad)

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