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25. Mai 2021
Unternehmensfinanzierung in Corona-Zeiten

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Unternehmensfinanzierung in Corona-Zeiten

Bürgschaften als Alternative

Typischerweise werden Bürgschaften von Banken als „Aval“ gegeben. Das Volumen der Bankbürgschaften wird jedoch auf die Kreditlinie angerechnet und schränkt deshalb den Finanzierungsspielraum ein. An dieser Stelle kommen Kautionsversicherer und -makler ins Spiel, die in diesem Umfeld ihre Expertise und Stärken ausspielen können. Sie beurteilen und überwachen die Kreditwürdigkeit von Unternehmen, Branchen und Segmenten – sowohl vor dem Vertragsabschluss als auch während der Vertragslaufzeit.

Liquidität bleibt unbelastet

Dabei decken Kautionsversicherungen jegliche Bürgschaftsverpflichtung ab, ohne die Liquidität zu belasten. Das macht es auch für Unternehmen in Branchen interessant, aus denen sich Banken zunehmend zurückziehen – etwa der Ölindustrie oder im Bereich Automotive. Denn durch die steigenden Eigenkapitalanforderungen sind gerade Unternehmen in oder nach einer Restrukturierung unattraktiv für Banken. Versicherungen hingegen müssen keine Sicherheit hinterlegen. Sie sind darum bereit, ein höheres Risiko zu tragen. Dabei betrachten sie nicht nur ihre Ausfallwahrscheinlichkeit, sondern auch die der einzelnen Bürgschaftsarten. So ergeben sich deutliche Unterschiede bei der Bewertung der Sicherheiten, die zu hinterlegen sind.

Sicherheiten immer im Blick

Um etwaige Unschärfen ausräumen zu können, sind Unternehmen und Selbstständige aktuell gut beraten, auf eine offensive Kommunikation mit Banken oder Kreditversicher­ern zu setzen und sich aus eigenem Antrieb heraus regelmäßig – wenig­stens quartalsweise – auszutauschen. Bei etwaigen Veränderungen sollte unmittelbar darüber informiert werden, wie man mit den Herausforderungen umgehen will. Falls beispielsweise Inkassoaufträge gegen das eigene Unternehmen laufen und diese lediglich aus Mängel­rügen resultieren, sollte dieses Detail sofort gegenüber Kreditauskunfteien und Kreditversicherungen aktiv kommuniziert werden. Das verhindert, dass diese irrtümlich von einer Zahlungsunfähigkeit als Ursache ausgehen.

 
Ein Artikel von
Alfons-Maria Gracher