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27. Mai 2021
Unwetter: Welche Bundesländer es 2020 am heftigsten getroffen hat

Unwetter: Welche Bundesländer es 2020 am heftigsten getroffen hat

Laut Naturgefahrenbilanz des GDV sorgten Unwetter im vergangenen Jahr deutschlandweit für geringere Schäden als vorausgesagt. Erneut war das Saarland am stärksten von Naturgefahren betroffen. Was die Schadenhäufigkeit betrifft, zeigt der Vergleich der Bundesländer allerdings große Unterschiede.

Im vergangenen Jahr verursachten Sturm, Hagel und weitere Naturgefahren wie Starkregen bundesweit Schäden in Höhe von insgesamt 1,95 Mrd. Euro. Damit blieben die Schäden deutlich unter dem prognostizierten Wert von 3,8 Mrd. Euro. Dies geht aus der regionalen Naturgefahrenbilanz hervor, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vorgelegt hat. Darin sind versicherte Schäden an Häusern und Hausrat, Gewerbe- und Industriebetrieben sowie erstmalig auch Schäden an Kraftfahrzeugen erfasst. Auf die Sachversicherung entfielen dabei 1,6 Mrd. Euro, davon 300 Mio. Euro für weitere Naturgefahren wie Starkregen oder Hochwasser. Die Kfz-Versicherer leisteten rund 350 Mio. Euro.

Saarland am häufigsten von Naturgefahren betroffen

Statistisch betrachtet hat es im vergangenen Jahr wie schon 2019 das Saarland am heftigsten erwischt. Sturm, Hagel und andere Unwetter richteten Schäden in Höhe von 43 Mio. Euro an. Es folgen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Das Saarland kommt auf 54,9 Meldungen je 1.000 Sachversicherungsverträge, gegenüber 2019 entspricht dies einem Plus von 7%. Im Bundesdurchschnitt liegt die Schadenhäufigkeit bei 22 Schadenmeldungen. Berlin hat es mit 3,4 Meldungen am wenigsten getroffen.

Unwetter: Welche Bundesländer es 2020 am heftigsten getroffen hat
Höchste Schäden in Nordrhein-Westfalen und Bayern

Die höchsten Schäden verzeichneten laut GDV-Statistik die beiden einwohnerstärksten Bundesländer Nordrhein-Westfalen mit 422 Mio. Euro und Bayern mit 415 Mio. Euro. Auf den Plätzen 3 bis 5 finden sich Baden-Württemberg, Niedersachsen und Hessen. In Bremen schlugen die Schäden aus Naturgefahren dagegen nur mit 6 Mio. Euro zu Buche.

Unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr geprägt von „Sabine“

„2020 war erfreulicherweise ein deutlich unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr. Das lag vor allem daran, dass schwere Hagelereignisse und im Herbst schwere Stürme ausgeblieben sind“, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Geprägt werde die Bilanz vor allem von Sturmtief „Sabine“ im Februar 2020. „Das hat erneut gezeigt, dass ein einziger Sturm mehr als ein Drittel des Gesamtschadens verursachen kann“, so Asmussen weiter. Mit einem Schaden von 675 Mio. Euro findet sich „Sabine“ auf Platz 7 der schwersten Winterstürme hierzulande seit dem Jahr 2002. So bescherte das Sturmtief allein den Sachversicherern Schäden von rund 600 Mio. Euro. Zum Vergleich: Sturm „Kyrill“ (2007) führt die Schadenstatistik mit mehr als 3 Mrd. Euro versicherten Schäden an. Es folgen „Jeanette“ (2002) mit 1,4 Mrd. Euro und „Friederike“ (2018) mit 1,15 Mrd. Euro. (tk)

Bild: © Ruslan Mitin – stock.adobe.com