Knapp 140 Mitglieder zählt das VDVM-Frauennetzwerk ein Jahr nach seiner Gründung. Die Mitglieder kommen aus Verbänden, sind Maklerinnen oder Journalistinnen. Und auch wenn betont wird, dass das Netzwerk nicht nur für Frauen gedacht ist, sind bisher nur zwei Männer dabei. Zurückhaltend sind auch die Frauen aus den Versicherungsgesellschaften. Ein Umstand, den die Gründerinnen des Netzwerks, Adelheid Marscheider, Ulrike Hauptmann und Alexandra Kallmeier – alle drei sind Maklerinnen – bedauern. Allerdings sind sie auch guter Hoffnung, dies in den kommenden Monaten ändern zu können. „Wir benötigen für unsere tägliche Arbeit die Kommunikation in die Gesellschaften hinein. Deshalb wollen wir uns auch mit den Frauen bei den Versicherern vernetzen“, erklärte Adelheid Marscheider anlässlich der Pressekonferenz des VDVM-Frauennetzwerkes auf der DKM 2012. Und sie hat auch ein Beispiel parat: „Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, beispielsweise Frauen den Karriereschritt zur Maklerbetreuerin aufzuzeigen.“
Frauen haben ein Wahrnehmungsproblem
„Das Potenzial der Frauen nicht zu fördern, ist nachlässig“, unterstützt Dr. Hans-Georg Jenssen, Geschäftsführender Vorstand des VDVM, die Bestrebungen des Frauennetzwerks. Frauen könnten so manche eingefahrene Struktur der bisher männlich dominierten Branche aufbrechen. Und dass die Ausbildung der Frauen mindestens gleich, wenn nicht oft höher als die der männlichen Kollegen ist, steht für ihn außer Frage. Dennoch haben Frauen immer noch ein Wahrnehmungsproblem. Wie sonst ließen sich Aussagen erklären wie „Es gibt mehr Frauen in der Branche, als meist angenommen“? Aussagen, die auch während der Pressekonferenz immer wieder getroffen werden. Jenssen schätzt beispielsweise, dass immerhin 10% der 635 VDVM-Mitgliederbetriebe von Frauen geführt werden. Auch die bisherigen, gut besuchten Veranstaltungen des VDVM-Frauennetzwerks Anfang 2012 in Nürnberg und das mitinitiierte Forum Triple F: Frauen.Finanzen.Führung auf der DKM haben bestätigt: Auch Frauen nutzen und schätzen Netzwerkarbeit für ihre Karriereplanung.
Weitere Vernetzung und Fortbildungsangebote für Frauen
Das VDVM-Frauennetzwerk hat also einen Stein ins Rollen gebracht. Da aber andere Institutionen und Verbände wie beispielsweise der Arbeitgeberverband der Versicherer (agv) entsprechende Projekte auf die Tagesordnung gesetzt haben, wollen sich die Frauen auch mit diesen vernetzen und zusammenarbeiten. Gesucht wird auch der Schulterschluss mit den Hochschulen, um junge Frauen direkt beim Karrierestart abzuholen. Zudem hat sich das Frauennetzwerk weitere neue Ziele gesetzt, wie etwa Fortbildungsangebote, Webinare zu Themen wie Female Branding, Selbstvermarktung, Positionierung, Vertrieb und Mentoring. Mit der Planung neuer Veranstaltungen für das Jahr 2013 wurde ebenfalls schon begonnen.
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