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5. September 2016
Vermögen der Pensionseinrichtungen schrumpft erstmals seit 2008

Vermögen der Pensionseinrichtungen schrumpft erstmals seit 2008

Das Gesamtvermögen der weltweit 300 größten Pensionseinrichtungen ist zum ersten Mal seit dem Ausbruch der Finanzkrise wieder gesunken. Das geht aus einer gemeinsamen Studie von Willis Towers Watson und dem US-Finanz- und Wirtschaftsmagazin „Pensions & Investments“ hervor.

Das Volumen des Gesamtvermögens der 300 größten Pensionseinrichtungen der Welt ist 2015 um 3,4% auf 14,8 Bio. Dollar gesunken. Damit hat es in etwa wieder das Niveau von Ende 2013 erreicht. „Angesichts der ständig steigenden Verbindlichkeiten sind die durchschnittlichen Resultate als schwierig anzusehen. Sie offenbaren die Herausforderungen mit denen Pensionseinrichtungen konfrontiert sind, um ihre Ziele in einem Niedrigzinsumfeld zu erreichen“, erläutert Nigel Cresswell, verantwortlich für das Investment Consulting bei Willis Towers Watson Deutschland. Immer mehr Einrichtungen würden daher ihre internen Abläufe überprüfen.

Steter Anstieg seit 2008

Insgesamt haben die 300 größten Pensionseinrichtungen zusammen 42% aller Vermögen für die Altersversorgung auf sich vereint. Im Krisenjahr 2008 war das Gesamtvermögen um 12,6% auf 10,4 Bio. Dollar gesunken. Seitdem legte es bis Ende 2015 kumuliert um fast 19% zu. Besonders gut lief es 2010 mit Plus 11% und 2012 mit einem Anstieg um fast 10%.

Nur neun deutsche Einrichtungen vertreten

Nur 27 der 300 größten Einrichtung sind Europa beheimatet. Aus Deutschland sind lediglich neun Einrichtungen vertreten, Tendenz fallend. Diese machen 1,5% aus am Gesamtvermögen der Top 300 aus und liegen damit 0,1 Prozentpunkte vor der Schweiz. „Beim Erwirtschaften von Renditen stehen deutsche Investoren wegen der strengeren regulatorischen und steuerlichen Vorschriften vor größeren Hürden“, erklärt Cresswell. Dies schränke ihre Möglichkeiten im Vergleich mit anderen internationalen Investoren ein. Es sei daher wünschenswert, wenn auch deutsche Investoren ein größeres Spektrum an Anlagemöglichkeiten nutzen könnten. Die größte deutsche Pensionseinrichtung, die Bayerische Versorgungskammer, belegt mit 71,7 Mrd. Dollar weltweit Platz 37.

Japanischer Staatsfonds bleibt Spitzenreiter

Die weltweite Nummer 1 bleibt der staatliche Government Pension Investment Fund aus Japan mit einem Vermögen von 1,163 Bio. Dollar, gefolgt vom norwegischen Pensionsfonds mit 866 Mrd. Dollar an verwaltetem Vermögen. Das Vermögen des norwegischen stieg zwischen 2010 und 2015 in Dollar um 9,5% an und hat über diesen Betrachtungszeitraum nach dem chinesischen staatlichen National Social Security Fonds mit einem Plus von knapp 18% am stärksten zugelegt. (mh)