Am Ende knallt die Peitsche
Viele Menschen arbeiten ihr Leben lang fleißig auf die eigene Rente hin. Bezahlen über Jahrzehnte mit schwindender Arbeitskraft ihr Haus ab, um im Alter keine Miete mehr zahlen zu müssen. Und dann, meistens viel zu spät, kommt die Erkenntnis: Was ist denn, wenn uns jetzt etwas passiert? Was geschieht mit uns? Was ist mit unseren Kindern? Ist unser Haus überhaupt pflegegerecht ausgestattet? Müssen wir unser geliebtes Eigenheim vielleicht sogar verkaufen?
Anwälte raten dann häufig, das Haus auf die Kinder zu überschreiben, damit es nicht für eventuell anstehende Pflegekosten verkauft werden muss. Hier muss man aber die zehn Jahre Schenkungsfrist überstehen, bis das Haus gesichert ist. Man schafft durch die Hausübertragung meiner Meinung nach künstlich eine Geldknappheit in der eigenen Pflegesituation, die die Würde des Pflegebedürftigen und des Pflegenden stark angreift. Das Barvermögen, die Altersvorsorge, – übrigens auch die des Ehe- oder Lebenspartners –, werden mitunter bis auf geringe Restbeträge aufgebraucht. Und was dann folgt, ist der Gang zum Sozialamt. So stellen sich viele Menschen ihren Ruhestand gewiss nicht vor.
Man lernt nie aus
Sollten wir als Berater nicht unseren Horizont erweitern und weiterdenken als unsere Kunden? Wieso beraten wir die Kunden nicht dahingehend, dass neben der Altersvorsorge und der Berufsunfähigkeitsversicherung auch die Pflegeabsicherung ein enormes Armutsrisiko darstellt? Die private Pflegeversicherung ist in meinen Augen die verlängerte Berufsunfähigkeitsversicherung für den Ruhestand! Mit steigendem Alter steigt das Risiko einer Erkrankung sowie von Unfällen. Wir leben in einer stark alternden Gesellschaft. Manch einer kann sich vielleicht vorstellen, im Rentenalter in einer Rentner-WG zu leben, um sich die Kosten eines Pflegedienstes zu teilen. Doch die meisten Menschen haben etwas höhere Ansprüche.
Einige Menschen denken bei dem Wort „Pflege“ sofort an alte Menschen, die im Bett liegen. Die Realität sieht anders aus. Jeder Mensch hat seinen Stolz und möchte so lange es eben geht ein selbst bestimmtes Leben führen. In vielen Fällen hilft schon ein wenig fremde Unterstützung, um durch den Tag zu kommen. Diese Hilfe kann allerdings enorme Kosten verursachen. Und bevor Sie jetzt reflexartig denken „ja aber mein Partner kann mich ja pflegen“: Ihr Partner wird auch älter.
Haptisches Tool in der Beratung
Wir Vermittler haben die verantwortungsvolle und sehr anspruchsvolle Aufgabe, unsere Kunden ganzheitlich zu beraten und dadurch möglichst gut zu schützen. Wir können nicht alles wissen, aber alles voneinander lernen und uns unterstützen bzw. ergänzen. Der Wissensaustausch unter Gleichgesinnten bringt immer einen Mehrwert für beide Seiten. Bei der Beratung zum Thema Pflege nutze ich zum Beispiel ein eigens entwickeltes, haptisches Pflegeschutz-Beratungstool, das dem Kunden auf einfachem Wege die Augen öffnet und mir als roter Faden dient. Durch das Einbeziehen des Kunden wird Pflege plötzlich be-greifbar. Bis vor Kurzem war es noch mein persönliches Beratungstool, nun habe ich es für alle Kollegen zugänglich gemacht. Mehr Informationen gibt es hier.
Bild oben: © Photographee.eu – stock.adobe.com
Bild Tool: © Christian Jansen
Seite 1 Vermittler sollten Pflegeschutz-Beratung nicht vernachlässigen
Seite 2 Corona zeigt uns, was Einschränkung bedeutet
Seite 3 Am Ende knallt die Peitsche
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können