Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat aktuelle Daten aus dem Vermittlerverzeichnis für das vierte Quartal 2022 vorgelegt. Wie die Statistik zeigt, setzt sich der Vermittlerschwund fort. Zum Stichtag 1. Januar 2023 waren im Vermittlerregister 190.708 Versicherungsvermittler verzeichnet. Das sind 2.081 weniger Eintragungen als noch zu Jahresbeginn 2022.
Rückgang trifft gebundene Vertreter
Im vergangenen Jahr mussten die gebundenen erlaubnisfreien Vertreter (nach § 34d Absatz 4 GewO) zahlenmäßig abermals Federn lassen. Waren es Anfang 2022 noch 112.312 Eintragungen, hat sich ihre Zahl im Jahresverlauf um 2.340 auf 109.972 verringert.
Maklerschaft legt über das Jahr gesehen leicht zu
Anders zeigt sich die Lage bei der Maklerschaft. So weist das Online-Verzeichnis zum 01.01.2023 insgesamt 46.509 Eintragungen auf und damit 156 mehr als Anfang Januar 2022. Damit ist nach 2021 auch 2022 eine Steigerung zu beobachten, auch wenn diese geringer ausfällt als im Jahresverlauf 2021. Da konnte die Maklerschaft einen Anstieg um 391 Eintragungen verbuchen.
Auch Vertreter mit Erlaubnis und Versicherungsberater mit einem Plus
Ebenfalls einen Zuwachs kann die Gruppe der Vertreter mit Erlaubnis (§ 34d Absatz 1 GewO) verbuchen. Die Zahl der Eintragungen hat sich von 28.574 Anfang Januar 2022 auf 28.659 erhöht, dies bedeutet ein Plus von 85 Eintragungen.
Leicht gestiegen ist auch die an sich überschaubare Zahl der Versicherungsberater nach § 34d Absatz 2 GewO, und zwar von 325 auf 333.
Konstanz bzw. leichte Zuwächse bei produktakzessorischen Vermittlern
Die Zahl der produktakzessorischen Makler (Makler mit Erlaubnisbefreiung nach § 34d Abs. 6 GewO) blieb über das Jahr gesehen nahezu konstant und bewegt sich aktuell bei 164 Eintragungen. Die produktakzessorischen Vertreter (Vertreter mit Erlaubnisbefreiung nach § 34d Abs. 6 GewO) verbuchen einen leichten Zuwachs von 8 Registrierungen über das Jahr gesehen. Das Online-Verzeichnis zählt nun 5.071 Eintragungen.
BVK zeigt sich besorgt
Was den erneuten Rückgang der Vermittler betrifft, zeigt sich der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) besorgt. „Das sind aufs Jahr gerechnet über 2% weniger“, stellt BVK-Präsident Michael H. Heinz fest. „Das ist zwar nicht viel, steht aber in der jahrelangen Kontinuität des Vermittlerschwunds seit 2011, als insgesamt noch über 263.000 Versicherungsvermittler registriert waren. Heute sind es ohne die produktakzessorischen Vertreter, Makler und Honorarberater gerade einmal 185.140. Das sind rund 30% Prozent weniger. Dieser Schwund ist eine Folge der immer weiter getriebenen Regulierung und überbordenden Bürokratie, die unseren Berufsstand einschnüren“, so Heinz weiter. Sehr kritisch sieht der BVK die derzeit wieder auflebende Debatte über ein generelles Verbot der Provisionsberatung auf EU-Ebene (AssCompact berichtete). „Würde dieses beschlossen, würde es für unseren Berufsstand den Garaus bedeuten“, so der BVK-Präsident. (tk)
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