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21. April 2020
Versicherungsmakler ein bisschen weniger besorgt

Versicherungsmakler ein bisschen weniger besorgt

Die Ausnahmesituation wird zur Normalität und das sorgt dafür, dass die Besorgnis in deutschen Maklerbetrieben mit Blick auf die Corona-Krise zu sinken scheint. Keine Entspannung gibt es allerdings bei persönlichen Kundenterminen und beim Neugeschäft. Das Thema Videoberatung erfährt eine Abkühlung.

Nichts ist wie es war und dennoch geht es weiter. Diese Erfahrung machen auch die deutschen Maklerbetriebe. Vor rund vier Wochen hatte AssCompact anhand einer Online-Umfrage ein erstes Stimmungsbild zur Corona-Krise gezeichnet. Nun gibt es ein Follow-up und das zeigt, dass die Besorgnis bei Versicherungsmaklern und Mehrfachagenten etwas zu sinken scheint. In der zweiten Befragung äußern sich noch 7% der teilnehmenden unabhängigen Vermittler dahingehend, dass sie sehr besorgt seien. Vor einem Monat waren es noch 16%. Und am anderen Ende der Skala zeigen sich deutlich mehr Vermittler entspannt, wenn nicht sogar sehr entspannt. Dennoch nicht zu übersehen: Auf der Antwort-Achse bleiben dann immer noch fast zwei Drittel, die sich besorgt oder teilweise besorgt zeigen.

Persönliche Kundenkontakte bleiben Mangelware

Bei den Abfragen zu den persönlichen Kundenterminen gibt es kaum Veränderungen. Kundentreffen finden weiterhin nur spärlich statt, das trifft weiterhin auf über 90% der Vermittler zu. Allerdings antworteten auch ein paar mehr Vermittler, dass sie weniger Telefonkontakte haben als noch vor vier Wochen. Und bei der Videoberatung sagen nur 15%, dass sie erheblich mehr Gespräche dieser Art führen als vor der Krise. In der ersten Befragung lagen die Angaben hier noch deutlich höher.

Niedriges Neugeschäftsvolumen

Das Neugeschäft bleibt weiterhin auf der Strecke, auch wenn sich eine leichte Verbesserung feststellen lässt: Drei Viertel der Vermittler verzeichnen laut Follow-up sinkendes Neugeschäft. Allerdings hat sich die Situation bei Kündigungen oder Schadenmeldungen auf der anderen Seite aus Sicht der Teilnehmer nicht verschlechtert.

Mehr Umsatzverluste

Mittlerweile geben mit 57% mehr als die Hälfte an, bereits Umsatzverluste erlitten zu haben. 34% gehen davon aus, mehr investieren zu müssen. Bei Kreditaufnahmen zeigen sich die Befragten weiterhin verhalten. Der Anteil der Betriebe, die Kurzarbeit für ihre Mitarbeiter beantragt haben oder es tun müssen, ist gemäß der aktuellen Befragung gestiegen. Der Wert liegt laut Stichprobe bei 23%. (bh)

Über die AssCompact Umfrage

Am 15.04.2020 startete AssCompact ein Follow-Up zur Online-Umfrage unter Vermittlern und Mitarbeitern von Versicherungsunternehmen zur Corona-Krise. Aufseiten der unabhängigen Vermittler, auf die sich der Artikel bezieht, haben innerhalb eines Tages 114 Personen teilgenommen. Ideengeber und Mitgestalter der beiden Befragungen ist Prof. Dr. Matthias Beenken von der FH Dortmund.

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