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20. August 2019
Versicherungsvertreter bleiben die Buhmänner der Nation

Versicherungsvertreter bleiben die Buhmänner der Nation

Wie angesehen sind die verschiedenen Berufe in Deutschland? Das hat der dbb Beamtenbund und tarifunion wieder in seiner jährlichen Bürgerbefragung analysiert. Der letzte Platz geht dabei auch in diesem Jahr an den Versicherungsvertreter. Keine Berufsgruppe ist in Deutschland unbeliebter.

Der dbb Beamtenbund und tarifunion hat die Ergebnisse der „Bürgerbefragung öffentlicher Dienst 2019“ veröffentlicht. Die Studie enthält auch in diesem Jahr eine repräsentative Forsa-Umfrage zum Ansehen von 34 ausgewählten Berufsbildern. Versicherungsvertreter haben dabei ihre Position aus dem Vorjahr „verteidigt“. Keine andere Berufsgruppe ist in Deutschland unbeliebter. Nur bei 8% der Bundesbürger genießen Versicherungsvertreter ein hohes oder sehr hohes Ansehen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das noch einmal ein Minus von 2 Prozentpunkten.

Versicherungsvertreter bleiben die Buhmänner der Nation
Die weiteren Schlusslichter

Ähnlich schlecht ist das Ansehen in der Bevölkerung lediglich bei Angestellten einer Werbe- (10%) oder Telefongesellschaft (13%). Auch Politiker landen auf den hinteren Plätzen. Lediglich 16% der Bundesbürger sprechen ihnen einen hohes Ansehen zu – bei stark fallender Tendenz. 2017 genossen sie zumindest noch bei 25% der Deutschen ein hohes Ansehen. Die größten Einbußen verbuchten derweil Unternehmer. Ihr Wert ist innerhalb eines Jahres um 13 Prozentpunkte auf nunmehr 41% gesunken. Auch Journalisten mussten ein zweistelliges Minus hinnehmen.

Versicherungsvertreter bleiben die Buhmänner der Nation
Feuerwehrmänner an der Spitze

Die List der Berufe mit dem höchsten Ansehen führt dagegen unverändert der Feuerwehrmann an. Bei 94% der Bundesbürger ist die Berufsgruppe (sehr) hoch angesehen. Dahinter folgen Ärzte (88%), Kranken- (87%) und Altenpfleger (86%). Auch Polizisten und Erzieher in Kitas und Kindergärten kommen auf Werte von mindestens 80%. Verbessert hat sich allerdings auch die Spitzengruppe nicht. Ohnehin hat sich kein einziger Berufsstand auf Jahressicht verbessert. Mit Ausnahme der Altenpfleger, die erstmals berücksichtigt wurden und daher keinen vorherigen Wert haben, steht bei allen Berufsgruppen in diesem Jahr ein Minus bei den Ansehenswerten. (mh)

© DDRockstar – stock.adobe.com

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Ralph Spohn am 22. August 2019 - 11:10

Es ist uns ja allen bekannt, dass unsere Reputation nicht die Beste ist, aber wie schlecht das Ansehen von uns Vermittlern ist, erschreckt mich wirklich. Auf welcher Grundlage kann sich solch eine Meinung bilden? Klar gibt es schwarze Schafe in unserer Branche, wie übrigens in allen anderen Branchen auch. Wir Vermittler sollten alle einmal einen "Versicherungsgegner" einladen, uns eine Woche zu begleiten. Dann würde dieser Mensch feststellen, dass wir seriös arbeiten, für unsere Mandanten Probleme lösen, präventiv aktiv sind und die Fülle der Aufgaben erleben, die wir täglich zu bewältigen haben. Es ist doch heute leider so, dass die Menschen immer noch glauben, dass wir Unsummen für eine Unterschrift kassieren und das war es dann. Das Gegenteil ist doch der Fall. Ich wäre glücklich und mit Sicherheit auch reicher, wenn ich nicht so viel Aufwand ohne die entsprechende Bezahlung betreiben müsste. Hier kann von Seiten der Versicherer Aufklärung geschehen über qualifizierte Beratung, über Stornohaftung und vor allem auch über die Unterschiede zwischen Ausschließlichkeit und Makler, die bei den meisten Bürgern völlig unbekannt sind. Vielleicht sollte man auch endlich einmal etwas gegen den Irrglauben tun, dass Verkauf etwas schlechtes ist. Ohne Verkauf gibt es kein Produkt. Wenn wir bei gerade einmal 8% der Bürger ein hohes Ansehen genießen und schon fast ein Drittel der Bürger Online Portalen mehr vertrauen, als uns Vermittlern, dann stellt sich doch die Frage, wie wir in Zukunft noch existieren sollen. Wenn ich dann von den Versicherern höre, wie wichtig die persönliche Beratung ist und dass die FinTechs keine ernst zu nehmende Konkurrenz darstellen, dann würde ich es sehr begrüßen, wenn die Versicherer hier endlich etwas mehr an der Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung arbeiten würden und nicht nur die üblichen Parolen ausgeben.
Beste Grüße Ralph Spohn