Fast drei Viertel der Menschen in Deutschland bleiben dem Aktienmarkt gegenüber weiterhin optimistisch gestimmt, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von Canada Life zeigt. Ganz ähnlich hatten sich bereits 2022 rund 5.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 18 Jahren in einer Civey-Befragung zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen geäußert.
Die Neuauflage der Umfrage macht auch deutlich: Während vor drei Jahren für die ganz überwiegende Mehrheit vor allem ein Thema – die Ausweitung des Ukraine-Kriegs – im Fokus stand, sind die Befürchtungen heute breiter gestreut.
Dr. Igor Radović aus dem Canada-Life-Vorstand sieht die Studienergebnisse als Beleg, dass Verbraucher ein „Verständnis für den langfristigen renditeorientierten Kapitalaufbau entwickelt“ hätten. Daran könnten Berater bei der Finanzplanung ihrer Kunden anknüpfen.
Hauptsorgen: Migration, Krieg, steigende Lebenshaltungskosten
Heute beherrschen drei Themen die Sorgen-Agenda. Sie wurden jeweils von rund der Hälfte der Menschen in Deutschland benannt. 53% machen sich vor allem Sorgen um eine Überforderung des Staates durch Migration. 52% halten die kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa für besonders besorgniserregend. 49% sind wegen steigender Lebenshaltungskosten beunruhigt. Mit etwas Abstand folgt der Aufstieg radikaler politischer Gruppierungen, der 42% Sorgen macht. Bei der Frage waren Mehrfachnennungen möglich.
Wo die meisten Befragten To-dos sehen
Die Umfrageteilnehmer wurden auch gefragt, wo sie dringenden Handlungsbedarf für die neue Bundesregierung sehen. Die Ergebnisse spiegeln die Sorgen der Bevölkerung teilweise wider: So wünschen sich 56%, dass die Bundesregierung das Thema Anpassung der Migrationspolitik priorisiert. 43% sind der Meinung, dass sie die Erhöhung der inneren Sicherheit bevorzugt angehen solle. Und für 41% hat die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Priorität. Die Rentenreform landet dagegen mit 21% lediglich auf Rang 6. Auch bei dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich. 2022 waren die Menschen ebenfalls befragt worden, welche Vorhaben die Bundesregierung bevorzugt angehen sollte. Damals hatten sich 22% für eine Priorität bei der Reform der Renten ausgesprochen.
Optimistischer Blick auf Entwicklung an den Börsen
Wenn es um die Entwicklung an den Aktienmärkten geht, sind die Menschen trotz aller Sorgen positiv eingestellt: Rund drei Viertel (73%) der Befragten gehen davon aus, dass sich die Börsenkurse wieder erholen und steigen werden. Ganze 41% stimmen dieser Aussage sogar eindeutig zu, 32% stimmen eher zu. Nur 11% der Befragten stimmen eher oder eindeutig nicht zu. Zum Vergleich: 2022 waren es mit etwa 72% ähnlich viele Menschen, die von einer Erholung und Steigerung der Börsenkurse ausgingen.
Radović sieht angesichts dieser Ergebnisse großes Potenzial in der privaten Altersvorsorge: „Nur rund ein Fünftel der Befragten sieht eine Rentenreform als dringendes Thema an. Das starke Vertrauen in die Aktienmärkte spricht viel mehr dafür, dass eine private Altersvorsorge ein großes Potenzial hat. Berater können Kunden dabei helfen, die Anlagemöglichkeiten der Kapitalmärkte für eine individuelle Altersvorsorge zu nutzen.“ (mki)
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