IBM hat seine Sparte für technologieorientierte Beratung mit weltweit 140.000 Mitarbeitern 2021 unter der Brand IBM Consulting neu aufgestellt. Ein Teil dieser Sparte ist das Team der IBM Gesundheitsplattform. Es entwickelt und betreibt als Partner von Versicherern, vom Bundesministerium für Gesundheit, von der gematik und von weiteren Playern wichtige Elemente der digitalen Infrastruktur in Deutschland.
IBM als Player im Gesundheitsbereich
Zu diesen Elementen gehören Apps und Backend-Komponenten – wie die elektronische Patientenakte, das E-Rezept oder KIM, der neue sichere Standard für eMail-basierte Kommunikation im Medizinwesen. Am bekanntesten dürfte derzeit jedoch die CovPass-App sein, die in den letzten Monaten täglicher Begleiter für Millionen von Menschen geworden ist.
Ronald Fritz arbeitet seit 26 Jahren bei IBM und hat als Health Platform Leader die Gesundheitsplattform mit einem Team von über 250 Professionals aufgebaut.
Die Rolle der IBM
Zu Beginn des Gesprächs mit Jonas Piela erzählt Ronald Fritz etwas über die IBM Gesundheitsplattform. Es besteht nach Aussage von Fritz aus Experten in digitalen Gesundheitstechnologien – Front- und Backendentwickler, Architekten, Designer, IT Sicherheits- und Datenschutzexperten etc. Für sie gehe es darum, Strategien zu erarbeiten, Apps und digitale Infrastruktur zu entwickeln und Projekte mit Partnern im Gesundheitssystem durchzuführen, erzählt er.
Gerade gesetzliche und private Versicherer seien für IBM dabei wichtige Partner, da sie in Deutschland Versicherten Zugang zur ePA oder zum E-Rezept geben müssten. Ein spannendes Thema im Bereich Gesundheit stellen auch die Verschlüsselungstechnologien dar, sagt Fritz. Es sei eine spannende Herausforderung, Daten in mobilen Endgeräten und in der Telematikinfrastruktur abzusichern und gleichzeitig nutzbar zu machen.
„Digitalisierungsfeuerwerk“
Das Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen beschäftigt die IBM schon lange, so Ronald Fritz. Bereits 2004/05 habe man begonnen, die Telematikinfrastruktur mit aufzubauen. Gerade unter Jens Spahn sei ein wahres „Digitalisierungsfeuerwerk“ an Initiativen gezündet worden. Darunter E-Rezept, Elektronische Patientenakte und die Apps auf Rezept, um nur die Wichtigsten zu nennen.
GKV vs. PKV
Die Anwendungen für die ePA von IBM können von 25 Millionen Versicherten genutzt werden. Während gesetzliche Krankenversicherungen durch den Gesetzgeber verpflichtet sind, entsprechende Anwendungen anzubieten, ist das für die Privaten nicht der Fall. Allerdings, so betont Fritz, wird die PKV nicht zuschauen, wie die GKV vorne weg marschiert und die Digitalisierung ohne sie gestaltet. Auch für die Privaten ist das Thema von zentraler Bedeutung, wenn es von vielen auch noch nicht die nötige Aufmerksamkeit erhält.
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