Nachdem der Crash im Frühjahr überwunden war und die Aktienmärkte sich wieder erholten, begann eine bemerkenswerte Rallye – angeführt vom Technologiesektor. In der Anfangsphase der Krise hatten sich börsennotierte Infrastrukturunternehmen – mit Ausnahme von Transport- und Energieinfrastruktur – als recht widerstandsfähig erwiesen. Später fielen sie allerdings weitgehend zurück und wurden in einigen Fällen geradezu übersehen. Für Investoren mit einem langfristigen Horizont bot das Szenario einzigartige Möglichkeiten für den Einstieg.
Langfristig resilienter als der Gesamtmarkt
Der wochenlange Stillstand und die gebremste Mobilität trafen den Transportbereich besonders hart. Mittlerweile hat die Reisetätigkeit zwar wieder zugenommen, aber besonders Flughäfen dürften strukturell vor größeren Herausforderungen stehen. Profitiert haben hingegen solche Bereiche, die für das Funktionieren von Gesellschaft und Wirtschaft entscheidende Güter beisteuern. Dazu gehören Krankenhausinfrastruktur und die Bereitstellung wesentlicher Versorgungsdienste wie Wasser und Elektrizität.
Generell neigen börsennotierte Infrastrukturunternehmen dazu, sich von Rückschlägen schneller als der Gesamtmarkt zu erholen. In einer unsicheren Welt wachsen sie zuverlässig und stetig, weil sie einerseits das reibungslose Funktionieren der globalen Wirtschaft ermöglichen und Infrastruktur auf der anderen Seite als Anlageklasse von den großen Trends profitiert – Stichwort „erneuerbare Energien“ oder „digitale Konnektivität“. Dazu kommt die Aussicht auf stärkere öffentliche Investitionen in Infrastruktur im Rahmen der Unterstützungsprogramme nach der Krise.
Auf der Welle der digitalen Infrastruktur reiten
Die digitale Infrastruktur wird die Welt von morgen prägen: Der Datenverkehr in den unterirdischen Glasfasernetzen steigt stetig. Es werden immer mehr Daten produziert, verbreitet und verarbeitet. Die Krise hat damit einen Trend beschleunigt, der bereits vorher begonnen hat. Und je weniger mobil die Menschen durch die aktuellen Einschränkungen sein können, desto stärker sind sie von digitaler Unterstützung abhängig – beruflich wie privat.
In Europa steht zum Beispiel die schnelle Einführung von 5G-Netzen ganz vorne auf der Aufgabenliste von Ländern und Gemeinden. Allein der deutsche Plan zur wirtschaftlichen Erholung sieht 50 Mrd. Euro für Digitalisierung, Innovationen und Bekämpfung des Klimawandels vor.
Rechenzentren oder Funkturmbetreiber profitieren von diesem starken strukturellen Wachstum. Darum haben wir aktuell etwa 18% unseres Fondsportfolios in Unternehmen aus dem Bereich der digitalen Infrastruktur investiert.
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