Zeit ist die wertvollste Ressource eines Vermittlers. Doch viele Vermittler hetzen von To-do zu To-do, meist sehr operativ. Die Frage am Ende eines Tages: Wo ist meine Zeit geblieben?
In den späten 90er-Jahren war Zeitmanagement mal richtig in. Heute ist es eher ein Geheimtipp. Sehr seltsam, denn niemals zuvor gab es so viele Plattformen, so viele Ablenkungen, so viele Nebenkriegsschauplätze, die vom eigentlichen Erfolg abhalten.
Aus unseren Beratungserfahrungen heute einmal die wirkungsstärksten Vorgehensweisen, um Struktur, Fokus und Gelassenheit in den Vermittleralltag zu bringen.
1. Sichtbar machen, was wirklich zu tun ist
Bevor man optimiert, sollte man wissen, was man macht. Führen Sie eine einfache Wochenanalyse: Schreiben Sie drei Tage lang jede Tätigkeit auf – egal ob Kundentermin, E-Mail, WhatsApp, Rückruf oder Verwaltungsaufgabe.
2. Strikt zwischen Arbeitszeit und Reaktionszeit trennen
Lassen Sie sich den Tag nicht„wegtelefonieren“. Planen Sie feste Blöcke für aktive Arbeit (z. B. Angebote, Konzepte, Gespräche, Analyse) und getrennte Zeitfenster für Rückrufe und Mails. Ein möglicher Weg: vormittags gestalten, nachmittags reagieren.
3. Prioritäten setzen nach Nutzen, nicht nach Dringlichkeit
Nicht alles, was zuerst blinkt, ist wichtig. Fragen Sie sich bei jeder Aufgabe: Bringt das einen echten Fortschritt – für Kunden, Bestand oder Ertrag? Wenn nein, dann verschieben oder delegieren. Arbeiten Sie mit drei täglichen Fokus-Aufgaben: So wird ein Tag erfolgreich – auch wenn Unvorhergesehenes passiert.
4. Automatisieren, was sich wiederholt
Viele Abläufe bei Vermittlern laufen identisch: Terminbestätigung, Wiedervorlagen usw. Automatisierungen, KI oder auch nur einfache Vorlagen sind heute ein Muss. Jede Automatisierung spart nicht nur Minuten, sondern Konzentration. Einmal eingerichtet läuft’s von selbst.
5. „Nein“ sagen lernen – freundlich, aber klar
Zeitmanagement bedeutet oft: Fokus. Nicht jede Anfrage verdient sofortige Bearbeitung. Wenn ein Kunde z. B. ein Anliegen hat, das Ihr Team übernehmen kann, leiten Sie es bewusst weiter. Ein „Nein“ zu Unwichtigem ist immer ein „Ja“ zu Qualität.
6. Tag mit festen Routinen strukturieren
Rituale schaffen Ruhe. Starten Sie jeden Morgen mit 15 Minuten Planungszeit: Was sind meine „Big 3“? Welche Termine sind entscheidend? Abends zehn Minuten Rückblick: Was lief gut, was kann morgen besser laufen? Diese kurze Selbststeuerung erhöht die Wirksamkeit enorm.
7. Bewusst Freiräume planen
Wer immer „auf Anschlag“ arbeitet, verliert langfristig Energie und Überblick. Bauen Sie Pufferzeiten ein. Und eine feste Denkzeit pro Woche für Strategie und mindestens einen halben Tag pro Woche ohne Kundentermine. Diese Inseln sind kein Luxus, sondern Voraussetzung für gute Entscheidungen.
Fazit: das Richtige zur richtigen Zeit
Besseres Zeitmanagement heißt nicht noch vollere Tage – sondern das Richtige zur richtigen Zeit. Denn das Ziel ist nicht, immer schneller zu werden – sondern am Ende des Tages zufrieden zu sagen: Ich habe das Wichtige getan.
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