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28. Mai 2022
Was sich im Maklervertrieb der Württembergischen tut
Closeup of a business handshake .

Was sich im Maklervertrieb der Württembergischen tut

Ob im Bereich Leben und Kranken oder Sach – die Württembergische Versicherung passt ihre Betreuungsstruktur und ihre Services regelmäßig an geänderte Makler­anforderungen an. Das gilt auch für die Produktwelt, wie im AssCompact-Interview erläutert wird.

Interview mit Rainer Gelsdorf und Eric Sauerborn, Geschäftsführer der Württembergische Vertriebspartner GmbH
Herr Sauerborn, im Vorsorge­bereich der Württembergische Vertriebspartner GmbH gibt es seit Kurzem eine Trennung von Kranken und Leben in der fachlichen Betreuung. Ist das eine Reaktion auf Maklerwünsche oder welche Gründe sprechen dafür?

Eric Sauerborn (ES) Mit der Neuaufstellung reagieren wir auf Wünsche und Erfahrungswerte unserer Partnerinnen und Partner und aus unserem Maklervertrieb. Das übergeordnete Ziel ist es, die Betreuung persönlicher und fachlich fokussierter zu gestalten sowie noch besser vertrieblich unterstützen zu können. Dies setzen wir mit einer Tandemstruktur, bestehend aus Key-Account-Managern vor Ort und Key-Account-Referenten aus dem Backoffice, in den Vertriebsdirektionen um. So kann flächendeckend deutschlandweit eine gute Erreichbarkeit und eine qualifizierte Betreuung der jeweils zugeordneten Kranken- bzw. Lebensversicherungsmaklerinnen und -makler gewährleistet werden.

Im Kompositgeschäft, Herr Gelsdorf, bleibt alles unverändert?

Rainer Gelsdorf (RG) Die Betreuungsstruktur bleibt unverändert. Aufgrund der Neuordnungen vieler Maklerhäuser verändert sich perspektivisch allerdings die Zusammenarbeit mit einzelnen Partnerinnen und Partnern. Über die Jahre haben wir uns jedoch als verläss­licher Partner des Mittelstands bewiesen, weshalb wir auch dieser Entwicklung selbstbewusst begegnen können. Wir freuen uns über die möglichen Chancen, die sich aus der Zusammenarbeit mit neuen Maklerinnen und Maklern ergeben. Das Hauptaugenmerk wird neben unserem Kraftfahrtgeschäft und Financial Lines auch auf unserem starken Firmenkunden-Gewerbesegment liegen. Dort werden wir im Juni unseren neuen Sachtarif auf den Markt bringen.

Herr Sauerborn, was sind die Produktpläne in Kranken und Leben?

ES Seit März dieses Jahres sind wir mit unserer neuen Zahnzusatzversicherung am Markt, die in allen Zahnschutzpaketen – Kompakt, Komfort und Premium – einen überdurchschnittlichen Versicherungsschutz bietet. Auch in Leben haben wir mit unserer BasisRente ein neues Vertriebskonzept, das es möglich macht, sich attraktive Steuervorteile zu sichern und mit renditestarken Anlagestrategien nachhaltig für das Alter vorzusorgen.

Gerade das Altersvorsorgegeschäft muss sehr anpassungsfähig gestaltet werden, um auf die stetig schwankenden Anforderungen des Marktes reagieren zu können. Wie gestalten Sie Ihre Produkte im Hinblick auf diese Entwicklung?

ES Viele Menschen fühlen sich angesichts der Fülle unterschiedlicher Vorsorgeprodukte am Markt überfordert. Um dieser Unsicherheit entgegenzuwirken, hat die Württembergische als Gründungsmitglied der Marktinitiative „Neuer Renditestandard“ das Ziel, einen marktweit einheitlichen Standard für Chancen und Risiken von Altersvorsorgelösungen zu etablieren, der auf dem Volatium-Modell von MORGEN & MORGEN basiert. Nur wenn unsere Kundschaft, aber auch Beraterinnen und Berater vergleichbare, transparente und vor allem belastbare Informationen über die Chancen und Risiken von Anlageprodukten erhalten, können sie uns das nötige Vertrauen schenken. Wir freuen uns daher besonders, dass unsere Genius PrivatRente bei laufendem Beitrag und 80% Beitragsgarantie auf der Grundlage dieses objektiven Modells auf Platz 1 liegt. Und das bei einer Aufschubdauer von 15, 25 und 35 Jahren.

Auch im Firmenkundengeschäft, Herr Gelsdorf, hängt viel ab von der allgemeinen Entwicklung. Die Herausforderungen in der Cyberversicherung werden immer größer. Was hören und erleben Sie da aus der Beratungspraxis?

RG Der zunehmende Onlinehandel und das anhaltende Arbeiten im Homeoffice bieten viele Einfallstore für Cyberkriminelle. Den Unternehmen sind daher eine möglichst vollumfängliche Absicherung und schnelle, unbürokratische Hilfe im Schadenfall besonders wichtig. Diese Anforderungen können wir mit unserer Cyberversicherung erfüllen. Denn sie bietet neben dem Versicherungsschutz das Cyber-Awareness-Portal, das durch die interaktiven Inhalte und unser Cyber-Service-Telefon zur Sensibilisierung der Beschäftigten genutzt werden kann. Hier steht den Unternehmen ein großes Netzwerk aus Expertinnen und Experten aus der IT-Forensik, Rechtsberatung und PR rund um die Uhr zur Seite. Diese starke Orientierung an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden – gerade in der digitalen Welt – ist eine unerlässliche individuelle Absicherung und wird mit einer hohen Zufriedenheit belohnt.

Leidet das internationale Geschäft, für das Sie sich ja engagieren und für das Kooperationen geschlossen wurden, unter der Situation?

RG Etwaige Betriebsstillstände oder Lieferengpässe haben nicht dazu geführt, dass der grundsätzliche Bedarf an Versicherungslösungen und Compliance nachgelassen hat. Eher hat sich der Wettbewerb hierdurch verschärft. Insbesondere im Mittelstand konnten wir durch Premium-Partnerschaften mit der SwissRe Corporate Solutions und der unisonSteadfast unsere internationale Geschäftstätigkeit weiter stärken. Aufgrund der Pandemiebedingungen war der persönliche Austausch stark eingeschränkt, der gerade in der Zeit eines strukturellen Aufbaus und der Implementierung von neuen Abläufen ein wertvolles Gut ist. Dennoch ist es uns gelungen, die Chancen der neuen globalen Vernetzung in digitaler Form zu nutzen.

Im Blick hatten Sie verstärkt die Absicherung von Photovoltaik und Windkraft. Gibt es hier einen Schub?

RG Das wachsende ökologische Bewusstsein der Bevölkerung und die behördlichen Vorgaben bei der privaten Energieversorgung lassen die Nachfrage nach der Absicherung erneuerbarer Energien stetig zunehmen. Trotz der schwierigen politischen Ausgangslage konnten wir bereits in den letzten Jahren unsere Bestände deutlich ausbauen. Mit dem Regierungswechsel haben sich die Rahmenbedingungen für nachhaltige Energieerzeugung aus Photovoltaik-Großanlagen und Windenergieanlagen deutlich verbessert. Wir erwarten daher einen spürbaren Ausbau der erneuer­baren Energien und begrüßen es, diese Entwicklung weiterhin mit unserem Engagement und Know-how sowie dem nötigen Versicherungsschutz begleiten zu dürfen.

Zum Schluss müssen wir noch kurz die Digitalisierung ansprechen im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit Maklerbetrieben. Wo geht es voran? Wo geht es Ihnen vielleicht als Vertriebsmanager zu langsam?

RG Unsere Priorität liegt weiterhin darauf, den Vermittlerinnen und Vermittlern die technischen Schnittstellen so gut wie möglich aufzu­bereiten. Hierfür konnten für den BiPRO-Gewerbeadapter die Funktionen „Preisberechnung“ und „Antragsübermittlung“ initial für die Sach-­Inhaltsversicherung inklusive der kleinen Betriebsunterbrechungsversicherung (KBU) umgesetzt werden. Planmäßig soll dieses Jahr auch die Bereitstellung der Betriebshaftpflicht- und Gebäudeversicherung über den BiPRO-Service erfolgen. Neben thinksurance haben wir dafür auch weitere wichtige Consumer angebunden. Auch das Thema Tarif­ierungs- und Angebotssystem (TAA) bleibt sehr wichtig. Die Antragsstrecke für Cyber, die IT-Police und die Maschinenpolice können wir dieses Jahr endlich realisieren.

ES Eine wertvolle Neuerung hinsichtlich Digitalisierung ist ganz aktuell etwa, dass Vermittlerinnen und Vermittler auf unserer Home­page einen individuellen Link generieren können, der direkt auf die Online-Abschlussstrecke für unseren neuen Zahntarif leitet und eine direkte Zuordnung der Vermittlernummern bei der Antragseinreichung gewährleistet. Auch werden seit Kurzem elektronische Unterschriften bei Personenversicherungsanträgen akzeptiert, was einen digitalen Abschluss noch einfacher macht.

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 05/2022, S. 30 f., und in unserem ePaper.

Bild: © s_l – stock.adobe.com

 
Interview mit
Rainer Gelsdorf
Eric Sauerborn