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19. Januar 2022
Was Vermittler über Technische Versicherungen wissen sollten

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Was Vermittler über Technische Versicherungen wissen sollten

Welche weiteren Trends bzw. Entwicklungen nehmen Sie aktuell auf dem Markt wahr?

Andreas Knittel: Ein wesentlicher Trend der letzten Jahre ist die Zusammenarbeit mit sogenannten Vergleichern. Zu beobachten ist, dass man auch einfache Produkte aus den Technischen Versicherungen wie der Elektronikversicherung oder der Bauleistungsversicherung für private Bauherren vermehrt in die Plattformen integriert. Der Vorteil ist, dass damit auch der Standardisierungsgrad von Einfachprodukten erhöht wird.

„Nischenprodukte“ wie die oben genannte Drohnenkaskoversicherung stellen einen weiteren Trend dar. Denn durch immer neue Technologien oder Verfahren, wie beispielsweise den steigenden Einsatz von Drohnen bei Vermessungen oder anderen geologischen Erkundungen, bedürfen sie der Absicherung im Schadenfall.

Einen weiteren Trend sehen wir seit Jahren in der Ausweitung des Deckungsumfanges und der immer höher werdenden Sublimits für Kosten und Zusatzdeckungen bei gleichen oder sogar noch reduzierten Beiträgen. Insbesondere in den Makler-Wordings ist dies zu erkennen. Hier ist für die Zukunft wichtig, die richtige Balance zu finden.

Und wie steht es um das Thema Nachhaltigkeit?

Andreas Knittel: Stephan hat ja oben schon ausgeführt, dass die Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema der Assekuranz ist. Neben dem genannten Aspekt in den Versicherungsprodukten „Reparatur vor Austausch“ investieren die Versicherer in erneuerbare Energien wie Photovoltaik- oder Windkraftanlagen und kommen somit ihrer ökologischen Verantwortung nach. Dies findet sich natürlich dann auch in den Versicherungsprodukten wieder, indem man diese Art von Anlagen versichert.

Stephan Schmitz: Ein derzeit brandheißes Thema. Derzeit überlegen alle Versicherer, wie sie sich hier genau positionieren. Auch die europäische Frage, ob Gas- und Atomkraft nun „grün“ sind oder nicht, muss in den Zeichnungsrichtlinien der deutschen Versicherer geklärt werden. Für TV-Versicherer ist dies nicht immer leicht, da ein Abgleich mit den ESG-Kriterien oftmals auf Branchenebene erfolgt – die technischen Versicherer jedoch nicht auf die Branche, sondern auf versicherte Sachen schauen. So war es zum Beispiel in der Vergangenheit klar, dass ein Bagger versichert werden kann. Wie wird es jedoch zukünftig, wenn dieser Bagger im Rahmen von „Fracking“ oder im Erzbergbau eingesetzt wird?

Die Versicherungsexperten Stephan Schmitz und Andreas Knittel haben ein Buch zum Thema Technische Versicherungen veröffentlicht. Weitere Informationen finden sich hier.
Lesen Sie auch den zweiten Teil des Interviews:

Technische Versicherungen: „Solides Wissen ist für die Beratung unverzichtbar“

Bild Startseite: © LeArchitecto – stock.adobe.com

Bild oben: © Andreas Knittel, Stephan Schmitz