AssCompact suche
Home
Assekuranz
31. März 2022
Welche Anbieter von E-Bike-Versicherungen am besten abschneiden

Welche Anbieter von E-Bike-Versicherungen am besten abschneiden

Radeln mit Elektromotorunterstützung ist in, nicht nur in Zeiten steigender Spritpreise. Doch mit dem E-Bike-Boom steigen auch die Unfallgefahren. Und da die Räder immer wertvoller werden, lohnt sich auch ein detaillierter Blick auf die Versicherungen, die es für Pedelec und Co. derzeit am Markt gibt. ServiceValue hat gemeinsam mit FOCUS das Angebot von 25 Versicherern unter die Lupe genommen. Acht erhalten ein sehr gutes Gesamturteil.

Nicht erst seit den exorbitant ansteigenden Spritpreisen und wegen Prioritätenverschiebungen infolge der Corona-Einschränkungen erfreuen sich E-Bikes immer größerer Beliebtheit. Egal ob mit Trittunterstützung bis 25 oder 45 km/h – die Fahrräder mit Elektromotor liegen voll im Trend. Mit weniger körperlicher Anstrengung und ohne Spritkostenbelastung einen größeren Radius erschließen zu können, hat allerdings auch seinen Preis: Wurden 2018 laut Zweirad-Industrie-Verband noch im Durchschnitt 735 Euro in ein neues Fahrrad investiert, waren es 2020 bereits 1.279 Euro, Tendenz steigend.

Tödliches Unfallrisiko für E-Bike-Fahrer dreimal höher als mit dem herkömmlichen Rad

Was allerdings mit mehr E-Bikes im Straßenverkehr auch zunimmt, sind die Risiken: Laut der aktuellen Allianz Zweirad-Sicherheitsstudie sind die Unfallrisiken für Zweiradfahrer in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. In Deutschland sterben aktuell fast zwei Fünftel der Verkehrsopfer als Zweiradfahrer, 2001 war es noch ein Viertel. Bei den Schwerverletzten stieg der Anteil von einem Drittel auf die Hälfte. Im Jahr 2020 gab es 983 getötete und 28.460 schwerverletzte Fahrradfahrer und Nutzer von E-Scootern und motorisierten Rädern. Zwar sind bei Letzteren der Allianz-Studie zufolge auch die Mofa-, Moped- und Motorradfahrer mit eingerechnet, dennoch führen die Studienautoren den rasanten Anstieg der Unfälle auch auf den E-Bike-Trend zurück. Und was die Folgen der Unfälle angeht, ergibt die Studie, dass bei den Fahrradopfern jeder dritte Getötete der Nutzer eines Elektrofahrzeugs ist. Das Risiko, bei einem Unfall tödlich zu verunglücken, ist nach Berechnungen des Allianz Zentrum für Technik (AZT) für Fahrradfahrer mit E-Bike gegenüber dem herkömmlichen Rad im langjährigen Mittel dreimal höher. Und dies gilt laut Allianz nicht nur bei Senioren, sondern auch bei jüngeren Radfahrern.

Das bieten die Versicherer

Doch auch ohne Personenschäden steigen die Risiken mit einem E-Bike. Und so hat die ServiceValue GmbH gemeinsam mit dem FOCUS vor dem Hintergrund höherer Kosten für den Zweiraderwerb 25 E-Bike-Versicherer unter die Lupe genommen und einer Wettbewerbsanalyse unterzogen. Kunden haben dafür mehr als 1.800 Urteile zu 20 Service- und Leistungsmerkmalen abgegeben.

Ammerländer punktet in allen Teilbereichen

Ein sehr gutes Gesamturteil für ihre E-Bike-Versicherung erhalten im aktuellen Ranking Ammerländer, ERGO, HDI, SV SparkassenVersicherung, Waldenburger Versicherung, Wertgarantie, wgv und Zurich (in alphabetischer Reihenfolge.) Dahinter platzieren sich sechs Unternehmen mit dem Gesamturteil „gut“ und weitere elf Gesellschaften.

Die Teildimensionen Produktangebot und Preis-Leistungs-Verhältnis wurden genauso untersucht wie die Teildimensionen Kundenbindung, Kundenservice und Kundenkommunikation. Jede Teildimension wird detailliert anhand von bis zu sieben verschiedenen Bewertungskriterien betrachtet. So fällt beispielsweise in die Teilkategorie Produktangebot die genaue Untersuchung von Angebotsvielfalt und Transparenz der Produkte und Leistungen eines Versicherers. Ebenso wird analysiert, wie es um Diebstahlschutz, Deckungs- und Leistungserweiterungen bestellt ist und wie umfangreich bzw. international der Versicherungsschutz gestaltet ist.

Verbindlichkeit der Aussagen gut, Websitequalität ausbaufähig

Verbindliche, verständliche und umfangreiche Aussagen der Versicherung zu ihren Angeboten und Produkten sind hingegen die Kernpunkte für eine ausgezeichnete Kundenkommunikation – insbesondere im Falle einer notwendigen Schadenabwicklung. Ein weiterer Faktor für die Bewertung in dieser Teildimension sind aber auch die Informationen, die auf der Website, möglichst ohne langes Suchen, zur Verfügung gestellt werden. Bei der Verbindlichkeit ihrer Angaben konnten laut ServiceValue viele Versicherungen punkten. Ausbaufähig sei dagegen oft die Qualität der Website, die viele Kunden nutzen, um sich eventuell schon vor einem ersten Gespräch einen Überblick über das Angebot zu verschaffen.

Das Gesamtergebnis im Ranking berechnet sich als ungewichteter Mittelwert aller Teildimensionen. Diese ergeben sich als ungewichteter Mittelwert aus den jeweiligen einzelnen Bewertungskriterien. Die Auszeichnung „gut“ erhalten alle Unternehmen, die über dem Mittelwert liegen. Unternehmen, die wiederum über dem Durchschnitt der mit „gut“ bewerteten Unternehmen liegen, erhalten ein „sehr gut“.

Was die Teildimension Produktangebot angeht, punkten neben der Ammerländer, die ein „sehr gut“ in allen Teildimensionen erreicht, vor allem ARAG, ERGO, HDI, SIGNAL IDUNA, SV SparkassenVersicherung, Wertgarantie und Zurich. In der Teildimension Kundenservice tun sich vor allem ERGO, SV SparkassenVersicherung, Waldenburger, Wertgaranie, wgv und Zurich besonders hervor. In Sachen Kundenkommunikation sind ERGO, HDI, hepster, SV SparkassenVersicherung, Wertgarantie und wgv „sehr gut“. Und auch das Preis-Leistungs-Verhältnis betreffend tun sich neben der Ammerländer ERGO, HDI, SV SparkassenVersicherung, Waldenburger und Wertgarantie besonders hervor. (ad)

Weitere Informationen zur Studie „E-Bike-Versicherungen 2022“ gibt es hier.

Bild: © Laszlo – stock.adobe.com