Auf dem Kaufmarkt zieht die Nachfrage stetig an und seit November 2023 nimmt das große Angebot an Immobilien zunehmend ab. Wie das Online-Portal ImmoScout24 meldet, werden wieder mehr Objekte verkauft als neu inseriert. Nun hat ImmoScout24 unter die Lupe genommen, welche Objekte momentan veräußert werden. Hierfür wurden alle Angebote von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern ausgewertet, die im ersten Quartal 2024 bei ImmoScout24 zum Kauf inseriert und nach erfolgter Kontaktaufnahme wieder deaktiviert wurden.
„Nach dem starken Anstieg der Nachfrage erhöht sich die Verkaufsgeschwindigkeit der Immobilien auf unserem Portal seit Beginn des Jahres wieder. Immer mehr Objekte werden schneller vermarktet als noch zur Phase des Zinsschocks. Zudem finden auch Immobilien, die länger in der Vermarktung waren, zunehmend einen Abnehmer“, erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführer von ImmoScout24.
Eigentumswohnung in Metropolen sind gefragt
Lage ist nach wie vor das A und O. Wie die Auswertung zeigt, werden vor allem Wohnungen in den Metropolregionen verkauft. Mit einem Anteil von 38% entfällt der Großteil der Eigentumswohnungen, die im ersten Quartal 2024 verkauft wurden, auf die acht größten Städte Deutschlands.
Der Anteil der Metropolwohnungen an den verkauften Eigentumswohnungen hat sich im Vergleich zum ersten Quartal 2022 um 5 Prozentpunkte erhöht. Wohnungen im Speckgürtel belegen mit einem Anteil von 26% den zweiten Platz. Auf Platz 3 rangieren mit 19% Wohnungen im ländlichen Raum, die gegenüber dem ersten Quartal 2022 rund 1 Prozentpunkt einbüßen.
Einfamilienhäuser im ländlichen Raum büßen an Attraktivität ein
Bei den Einfamilienhäusern sind Objekte im ländlichen Raum mit 41% zwar nach wie vor die am stärksten verkaufte Kategorie, doch im Zweijahresvergleich hat sich der Anteil um rund 6 Prozentpunkte verringert. Die Einfamilienhäuser in den Metropolen, dem Speckgürtel und in anderen Großstädten legen im gleichen Zeitraum zu.
Kleinere Häuser und große Wohnungen häufiger verkauft als 2022
Was die Wohnfläche der Objekte angeht, die aktuell am meisten verkauft werden, entfällt mit 41% der größte Anteil auf Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit 51 bis 80 m2. Im ersten Quartal 2022 war deren Anteil aber noch rund 2 Prozentpunkte höher.
Als auffällig bezeichnen es die Experten von ImmoScout24, dass große Wohnungen mit über 120 m2 einen größeren Anteil an den verkauften Wohnungen ausmachen als noch vor zwei Jahren. Die Wohnfläche der großen Wohnungen entspricht in etwa der Wohnfläche der mit 38% am meisten verkauften Einfamilienhäusern mit 101 bis 150 m2. Sehr große Häuser mit mehr als 250 m2 Wohnfläche büßen im Zweijahresvergleich 2,5 Prozentpunkte ein.
Energieeffiziente Wohnungen und sanierungsbedürftige Häuser begehrt
Das Thema Energieeffizienz hat beim Kauf einer Wohnung an Gewicht gewonnen. Eigentumswohnungen mit den Energieklassen A und B werden gegenüber dem ersten Quartal 2022 vermehrt verkauft (+1,5 Prozentpunkte). Bei den Einfamilienhäusern ergibt die Auswertung ein gänzlich anderes Bild: Häuser mit den schlechteren Energieeffizienzklassen G und H sind gegenüber dem ersten Quartal 2022 gefragter (+2 Prozentpunkte). Hier halten Schnäppchenjäger Ausschau nach Objekten mit Verhandlungsspielraum im Preis, die anschließend in Eigenregie saniert werden können. Aber auch hier gibt die Lage den Ausschlag: Häuser mit schlechter Energieeffizienz sind nur im urbanen Raum beliebt. (tik)
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