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17. Juni 2022
Weniger Nachfrage nach Luxuswohnungen – mit Ausnahmen

Weniger Nachfrage nach Luxuswohnungen – mit Ausnahmen

Laut einer Analyse von ImmoScout24 sind hochpreisige neu gebaute Eigentumswohnungen in den deutschen Top-Metropolen in den ersten vier Monaten des Jahres 2021 nicht mehr so gefragt wie noch im Vorjahr. Ausnahmen bilden München und Berlin: Hier hat die Nachfrage zugelegt.

Die steigenden Preise in Deutschland machen auch dem Immobilienmarkt immer mehr zu schaffen. Dies betrifft auch Luxuswohnungen. So ist in fünf der sieben deutschen Top-Metropolen die Nachfrage nach Luxusneubauwohnungen von Januar bis April 2022 gegenüber dem Vorjahr teils stark rückläufig, wie eine Analyse hochpreisiger neu gebauter Eigentumswohnungen des Immobilienportals ImmoScout24 zeigt. Für die Auswertung wurden Neubau-Eigentumswohnungen mit Quadratmeterpreisen ab 10.000 Euro im Zeitraum Januar bis April 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum berücksichtigt.

In den vergangenen fünf Jahren haben die Quadratmeterpreise für Neubau-Eigentumswohnungen in Deutschlands Metropolen stetig zugelegt. Die Teuerungsrate von 2017 bis 2022 betrug zwischen 25% in München und über 70% in Berlin oder Düsseldorf. Steigende Kreditzinsen, Lieferkettenprobleme sowie Kostensteigerungen bei Bau- und Energieprodukten setzen dem Markt nun aber zusehends zu. Das wirkt sich am stärksten auf den Neubau und das Luxussegment aus. Damit deutet sich laut ImmoScout24 eine Trendwende auf dem Immobilienmarkt an.

Luxus-Neubauwohnungen weniger gefragt – Außer in München und Berlin

In Düsseldorf ist die Nachfrage, gemessen in Kontaktanfragen pro Woche, im Schnitt um 73% gesunken, in Köln um 46%, in Frankfurt am Main um 44% und in Hamburg um 26%. Berlin und München bilden die einzigen Ausnahmen. In der Bundeshauptstadt stieg die Nachfrage mit knapp 12% leicht, während sich die Nachfrage in München fast verdoppelte. In der bayerischen Landeshauptstadt sind Quadratmeterpreise über 10.000 Euro jedoch mittlerweile keine Seltenheit mehr. Entsprechend fällt hier die Nachfrage insgesamt höher aus. Im ersten Quartal 2022 lag der Quadratmeterpreis für Neubau-Eigentumswohnungen in München bereits im Durchschnitt bei 8.600 Euro. In Berlin lag der Quadratmeterpreis im Schnitt im ersten Quartal zum Vergleich noch bei ca. 5.925 Euro.

„Das Luxussegment bekommt die Auswirkungen des Ukrainekriegs, das Ende der historisch niedrigen Zinsen sowie die Inflation momentan am deutlichsten zu spüren. Eine Abkühlung der Nachfrage und längere Vermarktungszeiten bei Luxusimmobilien sind jedoch noch kein Zeichen für sinkende Preise“, erklärt Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.

Höhere Laufzeiten für Luxuseigentumswohnungen

Wegen der geringeren Nachfrage müssen Verkäufer ihre Inserate länger laufen lassen, um einen Käufer zu finden. Das ist in Frankfurt am Main und Köln am deutlichsten zu beobachten. So ist in Frankfurt die Vermarktungszeit für Luxuseigentumswohnungen mit 121 Tagen im Vergleich zu 63 Tagen im Vorjahr fast doppelt so hoch. In Köln blieben Inserate für Neubaueigentumswohnungen im Schnitt 115 Tage online – ebenfalls doppelt so lange. In Hamburg blieben Eigentumswohnungen aus dem Top-Segment im Schnitt zwölf Tage länger online und in Berlin eine Woche. (tk)

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