AssCompact suche
Home
Finanzen
11. Mai 2020
Wie gefährlich wird die Corona-Krise für Ratenkredite?

2 / 2

Wie gefährlich wird die Corona-Krise für Ratenkredite?

Vermittlung von Ratenkrediten attraktiver denn je

Dass einige Banken nun etwas skeptischer prüfen und manche Berufsgruppen kritischer beäugen, bestätigt auch PROCHECK24-Geschäftsführer Daniel Hering. An der Attraktivität der Ratenkreditvermittlung habe die Corona-Pandemie aber nichts geändert – im Gegenteil. „Für Vermittler sind Ratenkredite spannender denn je. Monatliches Sparpotenzial ist gerade in diesen Zeiten wichtig. Vermittler können ihren Kunden so Liquidität in diesen schwierigen Zeiten verschaffen. Langfristig lassen sich mit einer Umschuldung sogar mehrere tausend Euro sparen“, so Hering gegenüber AssCompact. Zudem hebt der Experte hervor, dass die Ratenkreditvermittlung im Gegensatz zu vielen Versicherungs- und Vorsorgeprodukten eine stornofreie Provision beinhaltet.

Zusätzlicher Schub für digitale Abschlüsse

Hilfreich sei in der Corona-Krise auch der hohe Grad der Digitalisierung in der Kreditvermittlung. „Mehr als 50% der Banken bieten mittlerweile einen Online-Abschluss an und auch bei den Kunden ist durch die wochenlangen Kontaktbeschränkungen das Interesse an digitalen Beratungen und Abschlüssen stark gestiegen“, so Hering. „Die Corona-Krise hat die Digitalisierung in der Branche noch einmal vorangetrieben“, bestätigt auch André Lichner, Geschäftsführer der Prohyp GmbH.

Streit um kostenfreie Ratenaussetzung wegen Corona

Neben den Instituten und Verbrauchern beschäftigen die Bau- und Ratenkredite auch die Politik. So sieht das Covid-19-Abmilderungsgesetz vor, Zins- und Tilgungsleistungen für Verbraucherdarlehen die vor dem 15.03.2020 abgeschlossen wurden, für drei Monate und evtl. drei weitere Monate ausgesetzt werden können, wenn der Kreditnehmer von der Corona-Krise getroffen wurde. Unklar bleibt bisher aber die Frage, ob die derzeit nicht zu zahlenden Zinsen nach der Krise nachgezahlt werden müssen. Verbraucherschützer sehen das bisher „sonnenklar“ so. Bisher schließt sich auch die Mehrzahl der Banken dieser Meinung an. Sie fordern aber eine Änderung des Gesetzes, sodass die Zinsen nach der Krise nachgezahlt werden.

Auch Kreditgeber sollen zinslose Hilfen erhalten

Laut einer Gemeinschaftsinitiative der Verbände für Leasing, Factoring, Freie Berufe, Franchise, Fuhrparkmanagementgesellschaften sowie des Bankenfachverbands könnten letztlich Stundungen in Milliardenhöhe notwendig sein, woraus in kürzester Zeit ein potenzielles systemisches Risiko für die gesamte Finanzbranche erwachsen könnte. Zur Abfederung der damit verbundenen Risiken fordern sie deshalb, dass auch Kreditgeber zinslose und staatlich garantierte Liquiditätshilfen in dem Umfang in Anspruch nehmen können, wie sie ihren Kunden Finanzierungsverpflichtungen stunden. Spätestens dann dürften Ratenkredite auch für die Produktanbieter attraktiv bleiben oder wieder werden. (mh)

Bild: © bluedesign – stock.adobe.com

Seite 1 Wie gefährlich wird die Corona-Krise für Ratenkredite?

Seite 2 Vermittlung von Ratenkrediten attraktiver denn je