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15. Januar 2024
Wie sichert man Profi- und Hobbysportler ab?

Wie sichert man Profi- und Hobbysportler ab?

Versicherungsmakler Claus Wunderlich hat sich mit seinem Unternehmen auf die Absicherung von Sportlern spezialisiert. Auf welche Risiken ist bei Profi- und Hobbysportlern zu achten? Und welche Rolle spielen z. B. Vorerkrankungen?

Interview mit Claus Wunderlich, Inhaber von Die Sport Assekuranz, Financial & Insurance Broker
Herr Wunderlich, Sie haben sich als Versicherungsmakler auf die Absicherung von Profi- wie auch Hobbysportlern spezialisiert. Wie hat sich das ergeben?

1999 hat sich ein ehemaliger Praktikant mit einer Motorsportagentur selbstständig gemacht. Sehr schnell kamen von dort die Anfragen nach einem Unfallschutz, den es zu dieser Zeit aber nicht gab. Durch die damalige EU-Markterweiterung konnten wir einen Versicherer dafür begeistern und das Produkt „Hobby-Rennunfall“ umsetzen. Das ist bis heute so geblieben.

Wie setzt sich Ihr Kundenstamm zusammen?

Wir arbeiten heute mit anderen Vermittlern zusammen. Das hat sich relativ schnell nach unserer Spezialisierung auf Sportler herausgestellt. Daher handelt es sich bei unserem Kundenstamm um eine ausgewogene Verteilung von Hobbysportlern in den Bereichen Motorsport und Flug sowie allen Arten von Profisportlern.

Welche Risiken gilt es bei Profisportlern im Besonderen abzusichern?

Ganz klar die Personenversicherungen – also Tagegeld, Berufsunfähigkeits- (Sportunfähigkeit) sowie Unfall- und Krankenversicherung. Wir können dies ohne Unterbrechung seit 1999 anbieten – das ist in dem sehr volatilen Umfeld der Versicherer durchaus etwas, auf das wir stolz sind.

Worauf ist beim Versicherungsschutz für Hobbysportler zu achten?

Hier natürlich primär der Unfallbereich aufgrund der Ausschlüsse für aktives Fliegen und die Erzielung der Höchstgeschwindigkeit im Motorsport. Dadurch ergeben sich aber auch bei der Absicherung im Bereich der Berufsunfähigkeit viele Einschränkungen.

Welche Rolle spielen Vorerkrankungen, etwa infolge eines bereits erlittenen Unfalls?

Da wir in unseren Unfallprodukten keine Gesundheitsfragen haben, ist die Versicherbarkeit generell erst einmal gegeben.

Sie haben eine eigene Unfallversicherung für Hobbysportler im Portfolio. Nun gibt es eine Vielzahl von Produkten im Bereich Unfallversicherung. Sind die Lösungen auf dem Markt nicht ausreichend?

Leider nein, da es zum Beispiel im Hobbymotorsport immer noch keine klare Streichung des Ausschlusses gibt. Was nützt die Absicherung bei Stern-, Berg-, Gleichmäßigkeitsfahrten oder Fahrten ohne Lizenz, wenn Sie zum Beispiel auf der Rennstrecke fahren? Sinn einer Rennstreckenfahrt ist ja die Erreichung der Höchstgeschwindigkeit – auch bei einem Fahrsicherheitstraining.

Woran hakt es bei den Tarifen und was zeichnet wiederum Ihre Police aus?

Wie vorher bereits gesagt, hakt es genau da. Der Kunde will doch nicht vorher überlegen müssen, wo er was fahren darf.

Nehmen wir ein Beispiel: Wenn jemand mit seinem privaten Auto auf dem Nürburgring fährt, kauft er mit der Startgebühr eine Tageslizenz. Damit ist er Lizenzsportler und jede „normale“ Unfallversicherung schließt dies aus. Viel Spaß bei der Schadenabwicklung.

Unsere Bedingungen streichen den Leistungsausschluss komplett. Dadurch ist es egal, ob Sie Hobby- oder Profisportler sind. Ob Sie Motorrad, Auto, oder Boot fahren. Ob Sie in Deutschland oder auf den Rennstrecken der Welt unterwegs sind. Ob Sie mit oder ohne Lizenz fahren. Ob Sie gleichmäßig oder eben mit der Höchstgeschwindigkeit fahren.

Lesen Sie auch: Assekuradeur startet Tarif zur Absicherung von Profisportlern

Dieses Interview lesen Sie auch in AssCompact 01/2024 und in unserem ePaper.

Bild: © Claus Wunderlich, Die Sport Assekuranz, Financial & Insurance BrokeR

 
Ein Interview mit
Claus Wunderlich