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24. Oktober 2022
Wird auf den Kryptowinter wieder ein Frühling folgen?

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Blockchain technology. Information blocks in digital space. Decentralized global network. Cyberspace data protection. 3D illustration with elements of a binary code

Wird auf den Kryptowinter wieder ein Frühling folgen?

Bringt dieses „Proof of Stake“-Verfahren auch Nachteile mit sich?

Es gab und gibt zu den Vor- und Nachteilen beider Mechanismen einen sehr philosophisch geführten Diskurs. Insbesondere die Verfechter von PoW unterstellen PoS einen größeren Angriffsvektor und die Möglichkeit der Manipulierbarkeit. Wir als Blockchain-Analytics Company setzen hierbei keinerlei Präferenz und beteiligen uns nicht an einer Bewertung dieser Mechanismen.

Im August haben BlackRock und Coinbase eine Kooperation verkündet. Welche Bedeutung hat das Bekenntnis des größten Vermögensverwalters der Welt zu Cryptos für den Markt?

Es zeigt deutlich, wie wichtig diese Assetklasse bereits für viele führende Finanzdienstleister geworden ist, da deren Kunden Kryptowährungen mittlerweile aktiv nachfragen. Wenn Finanzdienstleister die Nachfrage in diesem Umfeld nicht bedienen können, werden ihre Kunden abwandern. Traditionelle Finanzdienstleister müssen mit innovativen und marktgerechten Services nicht nur Ihre bestehenden Kunden halten, sondern auch neue und jüngere Kundengruppen erreichen, um zukünftig im Markt bestehen zu können. Wenn sie dies “verschlafen”, steigt das Risiko, dass ganze Kundengruppen aus dem traditionellen Portfolio “herausaltern” und der Anbieter nach und nach seine Daseinsberechtigung verliert.

Die sich derzeit konsolidierenden und abgekühlten Märkte bieten aktuell eine gute Gelegenheit, mit Augenmaß die richtigen Dinge auf den Weg zu bringen, ohne gleich extrem skalieren und sehr hohe Nachfrage direkt bedienen zu müssen. Dies gibt Zeit und Luft für sinnvolle Projekte und Partnerschaften. Gleichzeitig sehen wir im Kontext dieser Partnerschaften eine gewisse Spezialisierung der Player in den Kryptomärkten. Jeder dieser Partner wird zukünftig seine Stärken ausspielen können ohne gleich zusätzliche Expertise in einem ihm ungewohnten Umfeld aufbauen zu müssen.

Die Blockchain-Technologie kann aber nicht nur für Kryptowährungen eingesetzt werden. Für welche weiteren Zwecke wird die Blockchain aktuell bereits eingesetzt und welche Einsatzzwecke sind absehbar möglich?

Die Blockchain ist im Grunde eine verteilte, gesicherte Datenbank und besitzt das Potenzial zur Veränderung zahlreicher Geschäftsmodelle. Zu den Vorteilen der Technologie zählt, dass alle Daten unmittelbar und verschlüsselt an das gesamte zugrunde liegende Netzwerk verteilt werden. Da die Blockchain dezentral organisiert ist, sind die gespeicherten Daten immer verifizier- sowie wiederherstellbar. Dadurch sind eine sehr hohe Ausfallsicherheit und zugleich Transparenz und Integrität gewährleistet. Da außerdem jede Transaktion im Blockchain-Netzwerk nachträglich analysiert werden kann, können die Beteiligten an einer Transaktion identifiziert und die jeweiligen Auswirkungen festgestellt werden.

Das bekannteste und auch bereits etablierte Anwendungsbeispiel sind Finanztransaktionen. Neben dem Einsatz bei Kryptowährungen ist die Blockchain generell auch bei internationalen Zahlungen interessant. Da hier keine Intermediäre mehr nötig sind, können etwa Überweisungen schneller und kostengünstiger durchgeführt werden als über die bisherigen Kanäle der Finanzinstitute. Ebenfalls im Bereich Finanzen angesiedelt ist die Vermeidung von Geldwäsche. Da alle über die Blockchain laufenden Geschäfte den spezifischen Beteiligten zugeordnet werden können, könnte durch die entsprechende Speicherung aller Verträge in den jeweiligen Bereichen Geldwäsche zukünftig vermieden werden.

Weitere Blockchain-Anwendungen sind in allen Bereichen denkbar und sinnvoll, in denen vollständige End-to-End Transparenz und Verifizierbarkeit bei gleichzeitiger Datenverschlüsselung und -sicherheit benötigt werden. Dies betrifft beispielsweise Lieferketten, das Gesundheitswesen, Zertifikate und alle Arten von Identitätsmanagement.

 
Ein Artikel von
Maik Jordt