AssCompact suche
Home
Immobilien
18. November 2025
Wo es sich am teuersten lebt
Wo es sich weiterhin am teuersten lebt

Wo es sich am teuersten lebt

Der Regionale Preisindex des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, in welchen Städten hierzulande das Leben am teuersten ist. Hierzu werden die Wohn- und Lebenshaltungskosten verglichen. Der Auswertung zufolge bleiben die Preisunterschiede trotz Inflation konstant, größter Treiber sind die Wohnkosten.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat Ergebnisse des Regionalen Preisindex vorgelegt, den es zusammen mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) erstellt hat. Hierfür werden die Wohn- und Lebenshaltungskosten wie Mieten, Strom, Gas und Lebensmittel in allen 400 Kreisen und kreisfreien Städten Deutschlands verglichen. Wie die Auswertung belegt, ist das Leben in den sieben größten Städten Deutschlands am kostspieligsten. In Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart lagen die Lebenshaltungskosten im Jahresdurchschnitt 2024 rund 11% über dem Bundesschnitt.

München bleibt das teuerste Pflaster

Die bayerische Landeshauptstadt ist weiterhin die teuerste Metropole Deutschlands. In München sind die Wohn- und Lebenshaltungskosten knapp 24% über dem Bundesschnitt. Auch im Speckgürtel der Isarmetropole lebt es sich teuer. Ebenfalls deutlich über dem Bundesschnitt liegen die Wohn- und Lebenshaltungskosten laut Index in Freiburg (+13,4%) und in Heidelberg (+10%).

 

Wo es sich weiterhin am teuersten lebt

 

Am günstigsten lebt es sich in dünn besiedelten Regionen wie zum Beispiel dem Vogtlandkreis in Sachsen. Dort bewegen sich die Verbraucherpreise rund 10% unter dem bundesweiten Durchschnitt. Deutlich niedriger sind die Wohn- und Lebenshaltungskosten auch in den Landkreisen Lüchow-Dannenberg, Holzminden oder im niedersächsischen Northeim. Als Hauptgrund nennt IW-Experte Ralph Henger den Wohnungsmarkt: Während sich die Mieten in den großen Städten fast 50% über dem Bundesniveau bewegten, fallen sie in ländlichen Räumen teils ein Drittel niedriger aus.

Inflation hat Preisgefälle nicht verändert

In den Jahren 2022 bis 2024 gab es außergewöhnlich hohe Preissteigerungen. Energie, Lebensmittel und viele Alltagsgüter verteuerten sich spürbar. Das regionalen Preisgefälle in Deutschland hat sich dadurch aber nicht nennenswert verändert, wie es von den Experten des IW heißt. Die Gründe für die konstanten Preisunterschiede würden vor allem in strukturellen Faktoren liegen, die durch die Inflation nicht wesentlich beeinflusst wurden. In den Großstädten würde eine unvermindert hohe Nachfrage und überdurchschnittliche Einkommen weiterhin für ein erhöhtes Preisniveau sorgen. Dagegen würden in den ländlichen Räumen eine geringere Nachfrage, Abwanderungstendenzen und niedrigere Einkommen dämpfend auf die Preise wirken. Entsprechend habe die Inflation die räumlichen Preisunterschiede insgesamt nicht weiter verstärkt, so die Experten des IW weiter.

Wohnkosten entscheidender Treiber für regionale Unterschiede

Die Leistbarkeit einer Stadt wird vor allem durch die Höhe der Wohnkosten bestimmt. Für den Regionalen Preisindex wurden laut IW Modellrechnungen durchgeführt, die sich auf die beobachteten Angebotsmieten der letzten Jahre stützen. Hier lässt sich eine Entwicklung feststellen: Bestandsmieten legten merklich langsamer zu als Angebotsmieten, da viele laufende Mietverträge nicht regelmäßig an das aktuelle Marktniveau angepasst werden. Trotz der bewegten Jahre 2022 bis 2024 haben sich die regionalen Mietgefälle nur gering, aber spürbar verschoben, wie der Experte Ralph Senger erläutert. So vergrößerte sich der Preisaufschlag der sieben größten Städte gegenüber dem Bundesdurchschnitt von +46% (2022) auf +48% (2024). Der Preisvorteil ländlicher Kreise blieb aber mi t-19% bestehen.

Der Wohnungsmarkt bleibt der wichtigste Treiber regionaler Preisunterschiede. Darin birgt sich laut Henger zugleich eine Chance: „Gelingt es den Kommunen, den Wohnungsbau zu forcieren, können sie das Leben in ihren Städten insgesamt bezahlbarer gestalten.“ Zumal in den nächsten Jahren die Wohnungsmieten weiter steigen steigen dürften, insbesondere in den Großstädten, wo die Lage angespannt bleibt. (tik)

Lesen Sie auch:

In 30% der Regionen übersteigt Mietangebot die Nachfrage

Weitere Meldungen rund um den Immobilienmarkt und den Bereich Baufinanzierung lesen Sie in unserer Rubrik „Immobilien“.