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9. November 2022
Wo sich Investition in Eigentumswohnung schneller lohnt
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Wo sich Investition in Eigentumswohnung schneller lohnt

In welchen deutschen Städten sich das investierte Kapital bei Eigentumswohnungen früher rechnet als andernorts, zeigt eine aktuelle Analyse von ImmoScout24 und dem IW Köln. Für 71 Großstädte wurde ermittelt, wie unterschiedlich schnell der Kauf von Wohneigentum abgezahlt ist. 

Die Nachfrage nach Kauf- und Mietimmobilien ist derzeit einem Wandel unterworfen. Der Druck auf das Mietangebot in den Städten nimmt zu. Wohneigentum zur Selbstnutzung stelle nach wie vor eine gewinnbringende Alternative dar, die sich vielerorts schneller rechnen kann als gedacht. Eine Auswertung des Immobilienportals ImmoScout24 und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, wie unterschiedlich schnell sich der Kauf einer Eigentumswohnung in 71 deutschen Städten lohnt.

Durchschnitt liegt bundesweit bei 31,5 Jahren

Als Bundesdurchschnitt hat die Auswertung eine Spanne von 31,5 Jahren ermittelt. Während sich insbesondere aufstrebende Städte wie Koblenz, Braunschweig oder Leipzig in der Nähe des Durchschnittswerts bewegen, ist für die großen Städte Deutschlands wie Hamburg, Berlin oder Frankfurt am Main eine höhere Dauer als 35 Jahre zu verzeichnen. Die übrigen 55 Städte weisen eine niedrigere Amortisationsdauer als 35 Jahre auf. 

Magdeburg als Spitzenreiter

Mit einer Amortisationsdauer von 23,5 Jahren hat Magdeburg im Städte-Ranking die Nase vorn. Laut ImmoScout24 und IW Köln ist in keiner Stadt der Traum von der eigenen Immobilie schneller abgezahlt. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Chemnitz und Oberhausen mit je 25,7 Jahren und Gelsenkirchen mit 25,8 Jahren. In diesem Zusammenhang weist ImmoScout24 darauf hin, dass Magdeburg erst vor Kurzem als neuer Standort für die geplante Halbleiter-Megafabrik von Chiphersteller Intel ausgewählt wurde. Die Ortsansässigkeit des Konzerns werfe ein neues Licht auf den dortigen Wohnungsmarkt. 

„Mit einer vergleichsweise niedrigen Amortisationsdauer für Wohneigentum können sich besonders Städte im Osten Deutschlands als wahre Zukunftsstandorte hervortun“, erklärt Dr. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24. Gleichzeitig werde deutlich, dass der Traum vom Eigenheim für viele in weitere Ferne rücken werde, wenn sich die Zinslage um den Erwerb von Eigentum weiter verschärfe. Es gelte, über finanzielle Anreize durch die Politik zu diskutieren und Menschen auf dem Weg zu Wohneigentum umfassend zu beraten, so Dr. Crockford weiter.

Längste Amortisationsdauer in bayerischen Großstädten

Anders als die ostdeutschen Städte rangieren die Großstädte Bayerns am Ende der Rangliste. München oder Erlangen weisen alle Werte von über 38 Jahren auf. Regensburg bildet mit 39,9 Jahren das Schlusslicht.

Nahe dem Durchschnittswert von 31,5 Jahren liegt neben vergleichsweise kleineren Städten wie Braunschweig und Koblenz auch das einwohnerreiche Leipzig. Mit Werten von 31,2 bis 31,7 Jahren Amortisationsdauer gehören also nicht nur attraktive und aufstrebende Städte zum Mittelfeld, sondern auch vergleichsweise große Städte, in denen eine schnellere Amortisation möglich ist. 

Zur Auswertung

Für die Analyse wurden Angebotsdaten von 71 Regionen in Deutschland herangezogen. Die Amortisationsdauer ist eine Berechnung des Verhältnisses der jährlichen Kaltmiete zum alternativen Kaufpreis je Region. Sie beschreibt somit die ungefähre Dauer, nach der sich ein Kauf gegenüber der Mietzahlung amortisiert. Die Berechnung basiert auf Angebotspreisen aus dem ImmoScout24 WohnBarometer für das zweite Quartal 2022. Weitere Informationen finden sich hier. (tk)

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