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11. Dezember 2020
Wohnprojektentwicklungen gewinnen bei Investoren an Beliebtheit

Wohnprojektentwicklungen gewinnen bei Investoren an Beliebtheit

Eine aktuelle Studie der Empira Gruppe zeigt, dass Wohnprojektentwicklungen vor allem bei nicht öffentlichen Investoren boomen. Die Corona-Pandemie beschleunige diesen ohnehin vorhandenen Trend. Vor allem Develop-and-Hold-Ansätze boomen demnach.

Die Empira Gruppe, ein führender Investment-Manager für institutionelle Immobilieninvestments im deutschsprachigen Europa, hat in Kooperation mit dem Analysehaus bulwiengesa seine mittlerweile zweite jährliche Studie zum Projektentwicklungsmarkt der Top 7-Wohnungsmärkte in Deutschland veröffentlicht. Dabei zeigt sich eine Fortsetzung des absoluten wie relativen Trends hin zu Develop-and-Hold-Projekten, also dem Entwickeln von Wohnflächen für die eigene Bestandshaltung.

Private statt öffentliche Investoren

Die Zusammensetzung der Investoren, die Develop-and-Hold-Ansätze verfolgen, verschiebt sich unterdessen weiterhin. Das einstmals von öffentlichen Bauträgern dominierte Segment wird immer mehr von privaten Investoren erschlossen. Die Covid-19-Pandemie und ihre finanziellen Folgen für die öffentlichen Haushalte lassen laut Studie eine Beschleunigung dieser Verschiebung zugunsten privater Entwickler erwarten. „Develop-and-Hold ist ganz klar und strukturell auf dem Vormarsch. Institutionelle Investoren schätzen die Kombination aus hoher Wertschöpfung und stabilen Miet-Cashflows gerade in den Top 7-Wohnungsmärkten“, erläutert Lahcen Knapp, CEO der Empira Gruppe.

Nachfrage kann nicht gedeckt werden

„Deutsche Wohnimmobilien stehen – eine geeignete Streuung im Portfolio vorausgesetzt – perspektivisch weiter auf ‚buy‘. Die Nachfrage nach Wohnraum an den wichtigen Investitionsstandorten kann in absehbarer Zeit nicht gedeckt werden. Projektentwicklungen sind dabei zurecht eine immer öfter gewählte Option auf Investorenseite – allerdings besteht intensiver Bedarf an Analyse und Know-How“, ergänzt Prof. Dr. Steffen Metzner, Head of Research der Empira Gruppe.

Anteil von Develop-and-Hold-Ansätzen steigt

Insgesamt befinden sich Empira zufolge bis 2024 etwa 5,4 Millionen Quadratmeter mit einem Marktwert von 34,8 Mrd. Euro in der Entwicklung. Das entspricht einem Anstieg um knapp 4 bzw. 7% im Vergleich zur letztjährigen Erhebung. Das jährliche Entwicklungsvolumen des klassischen Trading-Development-Segments, also der Entwicklung und dem anschließendem Weiterverkauf, dürfte hingegen leicht von 2,2 auf 2,1 Mio. Quadratmeter sinken. Der Anteil von Develop-and-Hold-Ansätzen ist derweil von 30% im Jahr 2019 auf 33% gestiegen.

Private Investoren gewinnen an Bedeutung

Innerhalb eines Jahres ist der Anteil privater Investoren am gesamten Develop-and-Hold-Segment der deutschen Top 7-Wohnungsmärkte von 26,9% auf 30,6% gestiegen. Parallel ist der Anteil öffentlicher Bauherren von 53,7 auf 51,5% gesunken. Für die restlichen Marktanteile sind Genossenschaften, Kirchen und sonstige Investoren verantwortlich. Dabei unterscheiden sich die sieben Großstädte deutlich in ihren Akteursstrukturen. Während Stuttgart, München, Frankfurt, Berlin und auch Köln nach wie vor teils stark von öffentlichen Bauherren dominiert sind, ist die Verteilung in Hamburg und Düsseldorf privatwirtschaftlich geprägt.

Das sind die größten privaten Develop-and-Hold-Projektentwickler

Die drei größten privatwirtschaftlichen Investoren im Develop-and-Hold-Projektentwicklungsgeschäft der Top 7-Städte sind die BUWOG (Rang 3 mit 3.400 Wohneinheiten in der Entwicklung), Deutsche Wohnen (Rang 9 mit 2.000 Wohneinheiten) und die Empira Gruppe (Rang 13 mit 1.750 Wohneinheiten). Die Empira Gruppe erreicht mit dem eigenen Wohnprojektentwicklungsvolumen in Köln Rang 3, in Hamburg Rang 5, in Düsseldorf Rang 6 und in München Rang 8 der größten Develop-and-Hold-Investoren am jeweiligen Markt. (mh)

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