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30. September 2025
Wohnungsmarkt: Nachfrage verlagert sich zurück in Metropolen
Wohnungsmarkt: Nachfrage verlagert sich zurück in Metropolen

Wohnungsmarkt: Nachfrage verlagert sich zurück in Metropolen

Der Projektentwickler BPD und das Analysehaus bulwiengesa haben die neue „Wohnwetterkarte“ vorgelegt. Wie die Studie zur Situation des Wohnungsmarktes hierzulande zeigt, bleibt die Lage angespannt. Anhand der Karte für 2025 ist ein Comeback der Nachfrage in den größten Städten erkennbar.

Zum inzwischen siebten Mal haben der Projekt- und Gebietsentwickler BPD (Bouwfonds Immobilienentwicklung) und das Analyseunternehmen bulwiengesa ihre gemeinsame Studie zur Situation des Wohnungsmarktes in Deutschland präsentiert. Auf der sogenannten Wohnwetterkarte werden Wohnungsmarkttrends und deren Veränderungen anhand einer Farbskala wie bei der Wettervorhersage abgebildet. Wo einem hohen tatsächlichen Bedarf an Wohnraum ein geringes Angebot gegenüber steht, wird es sehr heiß – auf der Wohnwetterkarte in dunkelrot ersichtlich.

Lage am Wohnungsmarkt weiter angespannt

Die Anspannung des Wohnungsmarkts bleibt weiter herausfordernd. Wie BPD und bulwiengesa mitteilen, geht aus der Karte eine sichtbare Verschiebung der Nachfrage zurück in die Metropolen hervor. Bis vor Kurzem heizten sich vor allem die ländlichen Gegenden und Umlandgemeinden stark auf. Während nun in vielen Standorten im Umland die Temperatur sinkt, hitzen sich die Metropolen wie München, Berlin und Hamburg wieder auf.

 

Wohnungsmarkt: Nachfrage verlagert sich zurück in Metropolen

 

Den Experten zufolge wirken im urbanen Raum mehrere Effekte zusammen: So kommen die rückläufigen Fertigstellungen in den Zentren besonders zum Tragen. Gleichzeitig hat die ausbleibende Eigentumsneubildung der vergangenen zwei bis drei Jahre die Anspannung am Mietmarkt weiter verstärkt. Haushalte bleiben länger in Mietwohnungen und damit häufiger im urbanen Raum. Hinzu kommen laut BPD und bulwiengesa höhere Tarifabschlüsse, die in Teilmärkten die Tragfähigkeit steigender Mieten erhöht haben, sowie eine zunehmende Haushaltsverkleinerung sowie ein hoher Anteil von Zuwanderung am Umzugsgeschehen. Dies erkläre die teils deutlich sinkenden Temperaturen in vielen Umlandgemeinden.

„Die Nachfrage konzentriert sich wieder stärker auf die Zentren – und genau dort fehlen die Wohnungen am meisten. Wir brauchen Tempo bei Planen und Bauen sowie Angebote, die sich breite Einkommensgruppen leisten können. Nur so wird der Markt spürbar entlastet“, unterstreicht Alexander Heinzmann, CEO von BPD in Deutschland.

Wohnungsbedarf wieder auf Niveau von 2022

Laut der Studie ergibt sich ein jährlicher Wohnungsbedarf von rund 440.000 Einheiten, was dem Niveau der Wohnwetterkarten-Ausgabe von 2022 entspricht. Die höheren Vorjahreswerte seien auf statistische Sondereffekte durch den Krieg in der Ukraine zurückzuführen. Der Unterschied zu anderen Bedarfsprognosen erkläre sich aus der Methodik: Die Wohnwetterkarte berücksichtigt neben Ersatz- und Zusatzbedarf auch Nachholbedarf – allerdings mit reduziertem Gewicht, indem dieser graduell aufgebaut werden (methodisch verteilt über mehrere Jahre), wie die Experten von BPD und bulwiengesa erläutern. Entscheidend bleibe die räumliche Aussage, dass sich 2025 die Anspannung wieder stärker in die großen Metropolen verlagert. Zugleich setzt sich der Trend eines weiter wärmer werdenden Wohnklima in den kleineren Großstädten auch 2025 ungebrochen fort.

Gegenläufiger Trend im ländlichen Raum zwischen Ost und West

Während Großstädte in Ostdeutschland wie Leipzig, Dresden oder Erfurt weiter ein starke Nachfrage und ein warmes Wohnklima aufweisen, ist im ländlichen Raum eine andere Entwicklung zu beobachten: Erstmals lässt sich ein gegenläufiger Trend in den ländlichen Regionen zwischen Ost- und Westdeutschland feststellen. In den vergangenen Jahren wies der ländliche Raum bundesweit ein insgesamt kühleres Wohnklima auf, wobei die Unterschiede zwischen Westen und Osten fließend waren. Dagegen zeigt sich jetzt bis auf wenige Ausnahmen ein wärmeres Wohnklima in den ländlichen Regionen im Westen. So taucht auf der aktuellen Wohnwetterkarte der kälteste Farbton der Skala in den westlichen Regionen nicht mehr auf, wohingegen in den ländlichen Gebieten im Osten Deutschlands die Nachfrage weiter gering ist und das Wohnklima somit weiter kalt bleibt. Hier macht sich die demografische Entwicklung besonders bemerkbar. (tik)

Weiterführende Informationen unter bpd-immobilienentwicklung.de.

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