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12. März 2022
Württembergische: Eines der besten Jahre in bald 200-jähriger Geschichte

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Württembergische: Eines der besten Jahre in bald 200-jähriger Geschichte

Die Württembergische erzielte 2021 ein dreifaches Marktwachstum in der Schaden-Unfall-Versicherung und ein deutliches Plus im Lebenbereich. Des Weiteren setzt der Versicherer seine Strategie, die unter anderem von Digitalisierung und Nachhaltigkeit geprägt ist, weiterhin mit vollem Tempo um.

Ein Interview mit Zeliha Hanning, Vorstandsvorsitzende der Württembergische Versicherung AG
Frau Hanning, 2021 war Ihr erstes Jahr als Vorstandsvorsitzende. Können Sie uns schon etwas zum Verlauf des vergangenen Geschäftsjahres sagen?

Wir sind mit dem Jahr 2021 sehr zufrieden, die genauen Zahlen legen wir Ende März 2022 vor. Natürlich gingen die Coronavirus-Pandemie und die hohe Belastung aus den Elementarschäden nicht spurlos an uns vorbei. Doch unsere vorsichtige Risikostrategie mit einer vorausschauenden Rückversicherungsquote hat sich auch bei den Unwetterschäden bewährt. Auch die KUBUS-Marktuntersuchung 2021 bestärkt uns auf unserem aktuellen Weg: Beim Berater-NPS der KUBUS-Marktuntersuchung belegt die Württembergische erstmals Platz 1, beim Service-NPS erreicht sie Platz 2 und beim Unternehmens-NPS Platz 5.

Auch vertrieblich stehen wir für 2021 sehr gut da. Konkret bedeutet dies etwa für den Maklermarkt in Komposit eine Steigerung von 15,6% und in Vorsorge um 11,3% zum Vorjahr. Für dieses Ergebnis sind wir dankbar und auch die aktuellen Tendenzen lassen uns über alle Vertriebswege hinweg positiv und mit klarer Wachstumsfantasie auf das aktuelle Jahr blicken. Unser gutes Ergebnis ist das Resultat von stark gefragten Produkten sowie dem Fokus auf profitables Wachstum und Kostendisziplin. Wir setzen unsere Strategie weiterhin mit vollem Tempo um.

Im Lebenbereich ist dies insofern interessant, als der Höchstrechnungszins deutlich gesenkt wurde. Wird die private Altersvorsorge in dem Jahr das Sorgenkind?

Sorgenkind? Nein, davon sind wir weit entfernt, 2021 lief der Vertrieb im Lebengeschäft bestens. Mit Blick auf 2022 sollte man die Begriffe Garantie und Sicherheit nicht verwechseln. Hohe Garantien bedeuten einen hohen Anteil sicherer Kapitalanlagen und zu einem niedrigen Teil chancenreiche Kapital­anlagen wie beispielsweise Aktienfonds. Häufig wird diese nominale Berechnung dann als hohe Rendite verstanden. Über einen längeren Zeitraum muss das Risiko allerdings als realer, inflationsbereinigter Wert betrachtet werden.

Hier zeigt sich, dass hohe Garantien zwar das Risiko aus den zufälligen Schwankungen des Aktienmarktes reduzieren, aber das Risiko erhöhen, das aus der Inflation resultiert. Damit sind im aktuellen Zinsumfeld niedrigere Garantieniveaus auch für sicherheitsorientierte Menschen bedarfsgerechter als hohe. Trotz der aktuellen Senkung des Höchstrechnungszinses sind wir also auf einem guten Weg und können die Renditechancen, die sich hieraus ergeben, sehr gut in die Anlagestrategien für unsere Kundinnen und Kunden einbinden.

Nachhaltigkeit wird im Leben­bereich eine immer größere Rolle spielen. Aber auch auf Unternehmensseite müssen sich Versicherer und Maklerbetriebe dem Thema widmen. Was sind Ihre Pläne?

Nachhaltigkeit ist inzwischen nicht mehr nur ein klimatisches, gesellschaftliches und rechtliches Erfordernis, sondern auch ein unmittelbares Kundenbedürfnis. Ebenfalls muss die soziale Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie der Gesamtgesellschaft bewertet werden. Als Antwort darauf verankern wir Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekte, die sogenannten ESG-Kriterien, stärker im Versicherungsgeschäft.

Produktseitig sind gerade unser Genius und die BasisRente stark in einer nachhaltigen Anlagestrategie verankert. Das ermöglicht unseren Kundinnen und Kunden eine grüne, renditestarke Möglichkeit in der privaten Altersvorsorge. Auf dieser soliden Basis wollen wir aufbauen und unseren Teil der Verantwortung für künftige Generationen übernehmen.

Das Thema ist auch mit regulatorischen Anforderungen verbunden. Sehen Sie das als Problem, etwa auch auf Beratungsseite?

Grundsätzliche Probleme kann ich nicht erkennen. Natürlich ist die neue Nachfragepflicht für Lebensversicherungsanlageprodukte, um die Nachhaltigkeitspräferenzen der Kundinnen und Kunden zu berücksichtigen, ein Aspekt, der fachkundig in die Beratung einfließen wird. Und auch die Neuerungen bei MiFID und den IDD-Richtlinien erfüllen wir. Studien zufolge wünschen sich über 80% der Kundinnen und Kunden bereits jetzt nachhaltige Anlagemöglichkeiten. Dies begrüßen wir als nachhaltiger Versicherer selbstverständlich.

Die Württembergische fokussiert sich auf den Mittelstand, ist aber im Grunde breit aufgestellt. Ist das in Zeiten steigender Anforderungen ein Vor- oder ein Nachteil, etwa auch im Maklermarkt?

Ich sehe es klar als Vorteil. Unser Anspruch ist es, sowohl unsere Privat- als auch unsere Firmenkunden bestmöglich abzusichern und wir haben gut ausgebildete Spezialistinnen und Spezialisten, die ihr Handwerk verstehen. Wir sind davon überzeugt, dass mittelständische und kleine Unternehmen einen verlässlichen Partner – einen Fels in der Brandung – benötigen, der selbst weiß, was es heißt, Mittelstand zu sein. Daran richten wir alles aus.

Umgesetzt in die Praxis heißt das zum Beispiel, dass wir uns sehr detailliert mit der individuellen Situation unserer Mittelstandskunden auseinandersetzen, das Lebenswerk von Unternehmerinnen und Unternehmern verantwortungsvoll absichern sowie einfache und nachvollziehbare Produkte anbieten. Wir erarbeiten für den Mittelstand maßgeschneiderte Lösungen. Wir beraten persönlich und umfassend und gehen auf alle für ein Mittelstandsunternehmen relevanten Risiken ein.

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Seite 2 Steht also weiterhin das Firmenkundengeschäft im Fokus?

 
Ein Interview mit
Zeliha Hanning